Orban will Homosexuellen- & Transgender-feindliche Verfassungsregeln

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Ungarn,

Die Orban-Regierung will die Rechte der Transgender und Homosexuellen im Land erneut einschränken. Das Geschlecht soll einzig bei der Geburt definiert werden.

Gay Pride
Parade sexueller Minderheiten 2019 in Budapest - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Orban-Regierung will Transgender-feindliche Verfassungregeln einführen.
  • Im Entwurf steht: «Die Mutter ist eine Frau und der Vater ein Mann».

Die Regierung des rechtskonservativen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban will in die Verfassung des Landes Definitionen von Elternschaft und Geschlecht hineinschreiben lassen, die sich gegen Homosexuelle und Transgender richten.

Nach dem am Dienstag ins Parlament eingebrachten Entwurf von Justizministerin Judit Varga soll es künftig in der Verfassung heissen, dass «die Mutter eine Frau ist und der Vater ein Mann».

Auch soll demnach festgelegt werden, dass das Geschlecht eines Menschen allein als jenes zum Zeitpunkt seiner Geburt zu definieren ist. Eine Regelung, die sich gegen Transgender richten würde. Seit Mai ist es in Ungarn bereits verboten, eine Änderung des Geschlechts bei den Behörden eintragen zu lassen.

Ungarn im Streit mit der EU

Der Entwurf für die Verfassungsänderungen wurde zu einem Zeitpunkt eingebracht, zu dem sich Ungarn in einem erneut verschärften Streit mit der EU um die Wahrung der Grundrechtecharta der Europäischen Union befindet. Die Charta sieht unter anderem den Schutz sexueller Minderheiten vor.

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Orban gewinnt die Wahlen 2018 mit einer überzeugenden Mehrheit. - keystone

Laut einem sogenannten Rechtsstaatsmechanismus, der an den neuen Sieben-Jahres-Haushalt der EU gekoppelt werden soll, sollen künftig die Zahlungen an Mitgliedstaaten bei Verstössen gegen die Grundrechtecharta gekürzt werden können.

Orban hat nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP in einem Brief an die EU-Kommission mit seinem Veto gegen den Haushalt gedroht, sollte an dem Rechtsstaatsmechanismus festgehalten werden. Der Haushalt muss einstimmig von den Mitgliedstaaten verabschiedet werden. Ungarn wie auch Polen stehen seit Jahren in der EU wegen rechtsstaatlicher Verfehlungen am Pranger.

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