Oxfam fordert von G20 die Bekämpfung sozialer Ungerechtigkeit
Laut der Entwicklungsorganisation Oxfam ist die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit.
Das Wichtigste in Kürze
- Oxfam hat die G20 aufgerufen, stärker gegen die soziale Ungerechtigkeit vorzugehen.
- Diese Unterschiede seien unmoralisch und gefährdeten den Zusammenhalt der Gesellschaften.
Die Entwicklungsorganisation Oxfam hat die grossen Wirtschaftsmächte (G20) aufgefordert, stärker gegen die soziale Ungleichheit in der Welt vorzugehen. Die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich sei eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit. «Das reichste ein Prozent der Weltbevölkerung besitzt mehr Vermögen als der Rest der Menschheit», sagte Oxfam-Sprecher Jörn Kalinski zum G20-Gipfel heute Freitag und Samstag in Buenos Aires. «Das ist ein unglaublicher Skandal.»
Diese krassen sozialen Unterschiede seien unmoralisch, ökonomisch unsinnig und gefährdeten den Zusammenhalt der Gesellschaften. «Extreme Ungleichheit ist der gefährliche Nährboden für Gewalt und diktatorische Strömungen», sagte Kalinski. Lateinamerika sei weltweit die Region mit der höchsten sozialen Ungleichheit. Als Ergebnis zeige sich ein Erstarken antidemokratischer und diktatorischer Tendenzen.
Der Kampf gegen soziale Ungleichheit müsse ganz oben auf die Tagesordnung der G20 gesetzt werden, sagte Kalinski. Eine entsprechende G20-Arbeitsgruppe – wie es sie für andere Themen bereits gibt – sei längst überfällig. Es müsse jährlich berichtet werden, welche politischen, wirtschaftlichen und steuerlichen Massnahmen die G20 ergriffen hat, um soziale Ungleichheit abzubauen.