Demonstration

Polen: PiS ruft zu Demonstration gegen Umbau öffentlicher Medien auf

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Polen,

Die abgelöste nationalkonservative Regierungspartei PiS zu einer Demonstration am 11. Januar aufgerufen.

PiS
PiS-Anhänger treffen am Hauptsitz des staatlichen polnischen Fernsehsenders TVP ein, um gegen die Massnahmen der neuen Regierung zu protestieren, die Objektivität und Fairness der Medien wiederherstellen will. Foto: Czarek Sokolowski/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Czarek Sokolowski

Im Tauziehen zwischen den politischen Lagern in Polen um die öffentlich-rechtlichen Medien hat die abgelöste nationalkonservative Regierungspartei PiS zu einer Demonstration am 11. Januar aufgerufen. «Gemeinsam werden wir gegen die Einführung der Zensur durch (Ministerpräsident) Donald Tusk protestieren», heisst es in einem Video, das der PiS-Fraktionschef und ehemalige Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Freitag über die Plattform X (vormals Twitter) verbreitete.

Die seit Mitte Dezember amtierende proeuropäische Regierung von Tusk hat mit der Umgestaltung der öffentlich-rechtlichen Medien begonnen. Sie wirft ihnen vor, sie hätten in den vergangenen Jahren unter der PiS-Regierung Parteipropaganda verbreitet. Auch internationale Organisationen hatten die einseitige Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Medien in Polen kritisiert.

Veto von Präsident Andrzej Duda

Kulturminister Bartlomiej Sienkiewicz hatte vor Weihnachten die gesamte Führung des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders TVP, des polnischen Radios und der Nachrichtenagentur PAP entlassen. Am Mittwoch hatte er formal die Liquidation dieser Medien angeordnet. Der Minister reagierte damit auf ein Veto von Präsident Andrzej Duda.

Dieser hatte Pläne der Regierung zur Subventionierung der Öffentlich-Rechtlichen mit drei Milliarden Zloty (690 Millionen Euro) für 2024 abgelehnt. Duda, der aus der PiS stammt, hat als Präsident mit Vetorecht eine starke Stellung, um Vorhaben der Regierung Tusk auszubremsen.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #4582 (nicht angemeldet)

Wir sollten auch im Westen die Medien Bosse kontrollieren von wem sie ihre Direktiven erhalten. Wär für die Bevölkerung sicher interessant.

User #3142 (nicht angemeldet)

Medien sollten grundsätzlich nicht alimentiert werden. Das Dilemma, ohne Finanzierung keine Medien. Verstaatlichung birgt die Gefahr der Vereinnahmung durch die jeweils im Amt befindliche Regierung, Privatisierung führt zur einseitigen Berichterstattung. Entscheidend ist die Unabhängigkeit der Medienschaffenden von der Finanzierungsquelle was leichter gesagt als getan ist. Regulatorische Eingriffe sehe jch heir als ungeeignet, ebenso Subventionierungen durch den Steuerzahler. Wozu sind Medien überhaupt da? Es ist Konsum. Ergo, der Markt sollte spielen. Mit den erwähnten Risiken.

Weiterlesen

3 Interaktionen
Abstimmung
42 Interaktionen

Mehr in Politik

Viktor Orban und Benjamin Netanjahu
2 Interaktionen
Klimapolitik
2 Interaktionen

Mehr Demonstration

Mehr aus Polen