Polnischer Präsident Andrzej Duda fordert Freizügigkeit nach Brexit
Laut Polens Präsidenten Duda müssen freier Handel und freie Wahl des Arbeitsplatzes im Brexit-Vertrag verankert sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Polens Präsident Duda besteht auf Freizügigkeit nach dem EU-Austritt Grossbritanniens.
- Der Brexit-Vertrag müsse freien Handel und freie Arbeitsplatzwahl gewährleisten.
Der polnische Präsident Andrzej Duda hat sich gegen ein sogenanntes Rosinenpicken Grossbritanniens beim Zugang zum EU-Binnenmarkt gewandt. Freier Handel und freie Wahl des Arbeitsplatzes seien unverzichtbare Grundfreiheiten, sagte der nationalkonservative Politiker der Zeitung «Bild am Sonntag». Im Brexit-Vertrag müssten beide Rechte garantiert werden. «Das sind wir unseren Bürgern schuldig», betonte Duda.
Grossbritannien will sich am 29. März 2019 von der EU trennen. In dem Land leben nach einer Schätzung der nationalen Statistikbehörde ONS knapp eine Million Menschen polnischer Herkunft. Die Regierung in London unter Premierministerin Theresa May strebt einen weiteren Zugang zum Binnenmarkt an, möchte aber den Zuzug aus der EU deutlich reduzieren. Die EU beharrt auf den vier Freiheiten des Binnenmarkts, also dem freien Verkehr von Waren, Personen, Dienstleistungen und Kapital.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte am Freitag am Rande eines Besuchs in Prag gesagt, dass die Brexit-Verhandlungen seit dem letzten Treffen der Staats- und Regierungschefs in Brüssel sehr intensiv weitergeführt würden. «Und das freut mich, denn unser Ansinnen ist, dass wir eine geregelte Lösung finden – und mit den anderen Szenarien beschäftigen wir uns im Augenblick nicht», betonte die Kanzlerin. In Grossbritannien leben auch rund 54'000 Einwanderer tschechischer Herkunft.