Präsidenten von Kosovo und Serbien geraten in UN Sitzung aneinander
Laut Serbiens Präsident Aleksandar Vucic müsse der UN-Sicherheitsrat den Kosovo «bremsen» und «zähmen». Serbien hat die Abspaltung der Provinz nie anerkannt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Präsidenten von Kosovo und Serbien sind in einer UN-Sitzung aneinander geraten.
- Der Grund dafür ist, dass der Kosovo seine Katastrophenschutz-Einheit neu ausrichtet.
Nach dem Beschluss zum Aufbau einer Armee im Kosovo ist dessen Präsident mit dem Präsidenten von Nachbar Serbien aneinandergeraten. In einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats am Montag verteidigte Präsident Hashim Thaci den Beschluss des Parlaments in Pristina als «nicht aussergewöhnlich» und als «natürlichen Schritt». Serbiens Präsident Aleksandar Vucic verwarf dagegen das «sogenannte souveräne Recht» des Kosovos auf eine reguläre Armee. Der Sicherheitsrat müsse das Land «bremsen» und «zähmen».
Die Neuausrichtung der bisherigen Katastrophenschutz-Einheit des Kosovos hatte Serbien empört und bei westlichen Partnern des kleinen Balkanlandes Bedenken hervorgerufen. Das in grosser Mehrheit von Albanern bewohnte Kosovo hatte früher zu Serbien gehört. Vor zehn Jahren hatte es sich für unabhängig erklärt. Serbien hat die Abspaltung seiner ehemaligen Provinz nie anerkannt. Derzeit leben noch etwas mehr als 100'000 Serben im Kosovo.
«Wenn das Kosovo einen Fehler gemacht hat, dann nur, dass wir fünf Jahre zur Schaffung einer Armee gewartet haben», sagte Thaci. Die Armee würde mit «Soldaten des Friedens» zur Stabilität in der Region beitragen. Vucic sagte dagegen, er sei «sehr beunruhigt, sehr besorgt und sogar etwas verängstigt» über die Auswirkungen einer kosovarischen Armee in der Region.