Spione, Rüpel, «unerwünscht» – Westen weist Putins Diplomaten aus

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Russland,

Die USA werfen zehn russische Diplomaten aus dem Land. Polen zieht am selben Tag nach, drei Vertreter Russlands werden zu «unerwünschten Personen» erklärt.

Russlands Präsident Putin
Wladimir Putin, Präsident von Russland, gestikuliert während einer Videokonferenz in der Nowo-Ogarjowo Residenz ausserhalb von Moskau. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In den letzten Monaten sorgten russische Diplomaten immer wieder für Aufregung.
  • In diesem Jahr haben zahlreiche Länder Putin-Vertreter aus dem Land verwiesen.
  • Zuletzt mussten zehn Angestellte Russlands aus den USA abreisen.

An nur einem Tag weisen die USA und Polen insgesamt 13 russische Diplomaten aus. Zehn müssen wegen feindlicher Tätigkeit ihre Koffer in Washington packen, darunter Geheimdienstler. Und auch Polen erklärt drei russische Diplomaten zu «unerwünschten Personen».

Für Russland ist der Fall eine neue Eskalation in einer Schmierkampagne des Westens. Doch diese Ausweisungen vom Donnerstag stehen in einer Reihe von Fällen, in denen sich Russlands Elite im Ausland nicht nur von ihrer diplomatischen Seite zeigte.

Leugnen, hinterfragen, zurückweisen und schimpfen: So reagiert in aller Regel das russische Aussenministerium, wenn etwa wie jetzt mehrere russische Diplomaten wegen mutmasslicher Spionagetätigkeit ausreisen müssen. Der Aussenpolitiker Leonid Sluzki verurteilt die Ausweisungen in Polen als «neue russophobe Geste». Gehen müssen die drei Russen, weil sie für die Geheimdienste gearbeitet haben sollen.

Liste der nachhause geschickten Diplomaten ist lang

Als Ende März in Italien ein russischer Diplomat in flagranti gefasst wird, als er einem Kapitän geheime Dokumente abkauft, müssen aber selbst der Kreml und das Aussenministerium klein beigeben. Sie äussern freundlich die Hoffnung, dass der Vorfall die sonst guten russisch-italienischen Beziehungen nicht negativ beeinflusse. Rom weist trotzdem den Agenten und seinen Vorgesetzten aus.

Eigentlich sollen die diplomatischen Vertreter im Ausland die Politik des russischen Präsidenten Wladimir Putin vertreten. Doch seit das Land unter dem früheren KGB-Mitarbeiter wieder als selbstbewusste Atommacht auftritt, beklagt der Westen eine Zunahme der Spionage auch seitens russischer Botschaften und Konsulate.

Allein im vergangenen Jahr habe Russland so viele unfreiwillige Heimkehrer unter Diplomaten gehabt wie seit langem nicht mehr. Das schrieb die kremlkritische Zeitung «Nowaja Gaseta» unlängst. Die Niederlande, Österreich, Tschechien, die Slowakei, Frankreich und Norwegen etwa hätten Diplomaten nach Hause geschickt. Dieses Jahr dürfte schon jetzt die Vorjahreszahlen getoppt haben.

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