9/11

Steinmeier hebt in Brief an Biden Bedeutung des 11. September hervor

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Deutschland,

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat in einem Brief an US-Präsident Joe Biden die epochale Bedeutung der Terroranschläge vom 11. September hervorgehoben.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier - AFP/Archiv

«Der 11. September 2001 war eine historische Zäsur», schreibt Steinmeier laut einer Mitteilung des Bundespräsidialamts anlässlich des 20. Jahrestags der Anschläge am Samstag. Auch die meisten Deutschen erinnerten sich bis heute daran, wie sie «fassungslos den Schrecken am Bildschirm verfolgten».

Die «grauenvollen Bilder» vom 11. September hätten sich in das kollektive Bewusstsein der Menschen eingebrannt, schreibt Steinmeier. «Wer die Bilder sah, fühlte sich ? in Solidarität mit unseren amerikanischen Freunden ? auch selbst getroffen und ahnte, dass nach diesem Tag die Welt eine andere sein würde.»

Gedenken an Opfer

Das Gedenken an die Opfer der «heimtückischen» Anschläge lasse sich nicht trennen von der Rückschau auf die darauffolgenden aussenpolitischen Ereignisse, schreibt Steinmeier. So habe der «Kampf gegen den Terrorismus, auch in Europa, der Krieg im Irak, aber auch die Bündnissolidarität und der Einsatz in Afghanistan» die auf den 11. September folgenden zwei Jahrzehnte geprägt.

Steinmeier erinnerte daran, dass die USA und Deutschland manchmal «unterschiedlicher Auffassung» gewesen seien. «Aber grösser als alle Differenzen war das, was uns verbindet.»

Dass die afghanische Hauptstadt Kabul und mit ihr ganz Afghanistan Mitte August erneut in die Hände der radikalislamischen Taliban fiel, bezeichnete Steinmeier als «neuerliche politische Zäsur». «Wir sollten die notwendigen Diskussionen über die Lehren, die wir daraus ziehen müssen, auch gemeinsam als Bündnispartner führen», forderte der Bundespräsident.

20-Jahre 9/11 am Samstag

«Ziele und Mittel unseres Handelns» müssten «besser in Übereinstimmung» gebracht werden, schreibt Steinmeier weiter. Er sei jedoch überzeugt, dass die Lektion aus der Afghanistan-Krise «nicht Gleichgültigkeit gegenüber der Welt» sein dürfe. «Wir müssen im Bewusstsein der Begrenztheit unserer Möglichkeiten immer wieder Verantwortung übernehmen, um Hass und Gewalt entgegenzutreten und ihnen die Grundlage zu entziehen.»

Am Samstag jähren sich die Anschläge der Terrormiliz Al-Kaida in den USA zum 20. Mal. Bei den Anschlägen auf das New Yorker World Trade Center und das US-Verteidigungsministerium waren fast 3000 Menschen getötet worden. Als Reaktion auf die Anschläge marschierten die USA 2001 in Afghanistan ein und stürzten die dortige Taliban-Regierung, die Al-Kaida Unterschlupf gewährt hatte. Das chaotische Ende des Afghanistan-Einsatzes im August löste in westlichen Staaten eine Debatte über die aussenpolitischen Folgen von 9/11 aus.

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