Tausende Anhänger und Gegner Maduros demonstrieren in Venezuela
In Venezuela haben die Grosskundgebungen von Regierungsanhängern und der Opposition begonnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Grosskundgebungen von Regierung und Opposition in Caracas.
- Es sei der «grössten Protestmarsch in der Geschichte Venezuelas und des Kontinents».
Tausende Menschen beteiligten sich am Samstagvormittag (Ortszeit) an den beiden Demonstrationen in der Hauptstadt Caracas. Anhänger des selbsternannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó versammelten sich an fünf Punkten im Osten der Stadt und zogen zum Sitz der diplomatischen Vertretung der Europäischen Union.
Mit dem «grössten Protestmarsch in der Geschichte Venezuelas und unseres Kontinents» will Guaidó auch das Ultimatum von mehreren europäischen Staaten, darunter Deutschland und Frankreich, an Maduro unterstützen: Sie haben dem bedrängten Linksnationalisten bis Sonntag Zeit gegeben, um Neuwahlen zur Präsidentschaft anzusetzen. Andernfalls wollen sie Guaidó als Interimsstaatschef anerkennen – so wie bereits die USA, Kanada, Israel und mehrere lateinamerikanische Staaten.
Beide Seiten zu Demos aufgerufen
Auch Maduro hatte seine Anhänger auf die Strasse gerufen. Zeitgleich mit dem Marsch der Opposition will der Linksnationalist den 20. Jahrestag der «Bolivarischen Revolution» feiern, mit der sein Vorgänger Hugo Chávez den potenziell reichen Ölstaat auf einen sozialistischen Kurs brachte. Diese Kundgebung findet etwa zehn Kilometer vom Marsch der Opposition entfernt statt.
Die Sicherheitslage in Caracas ist angespannt, es werden Zusammenstösse befürchtet. Seit Beginn der jüngsten Unruhen am 21. Januar wurden in Venezuela nach UN-Angaben rund 40 Menschen im Zusammenhang mit den Protesten getötet, mehr als 850 wurden festgenommen.