Thailändische Polizei geht mit Wasserwerfern gegen Demonstranten vor
Die thailändische Polizei hat am Sonntag in Bangkok Wasserwerfer gegen regierungskritische Demonstranten eingesetzt.

Das Wichtigste in Kürze
- 5000 Menschen bei Protesten - Marsch zum Königspalast gestoppt.
Rund 5000 Thailänder versammelten sich rund um das historische Demokratie-Denkmal und marschierten anschliessend in Richtung des königlichen Palastes, um Monarch Maha Vajiralongkorn Briefe mit ihren Forderungen zu übergeben. Die Stimmung in Thailand ist seit Monaten angespannt, da es fast täglich Proteste gegen Regierungschef Prayut Chan-O-Cha gibt.
«Warum habt ihr die Wasserwerfer gegen uns eingesetzt?», riefen erboste Demonstranten am Sonntag den Sicherheitskräften zu. Zuvor hatte die Polizei die Demonstranten aufgerufen, nicht weiter Richtung Königspalast zu marschieren. Ausserdem erklärten die Behörden, dass sich kein Demonstrant in einem Radius von 150 Metern um den Palast aufhalten dürfe.
Insgesamt waren 9000 Sicherheitskräfte im Einsatz. Es war das zweite Mal seit Beginn der pro-demokratischen Proteste im Juli, dass die Polizei Wasserwerfer gegen die Demonstranten einsetzte.
Vor dem Marsch in Richtung des Palastes hielten die Demonstranten eine friedliche Kundgebung am Demokratie-Denkmal ab. Sie skandierten «Prayut verschwinde», womit sie den thailändischen Regierungschef meinten. Zudem zeigten einige von ihnen den Drei-Finger-Gruss - das Zeichen der pro-demokratischen Protestbewegung.
In dem südostasiatischem Land fordern Demonstranten seit Monaten den Rücktritt des Regierungschefs sowie eine Reform des Gesetzes zum Schutz der Monarchie, das drakonische Strafen für Kritik am Königshaus vorsieht. Mit Verweis auf dieses Gesetz wird freie Meinungsäusserung in Thailand bisher oft unterbunden. Wegen der wachsenden pro-demokratische Bewegung steht das einst unangreifbare Königshaus unter Druck.