Thailands Regierungschef hebt Ausnahmezustand wieder auf
Prayut Chan-O-Cha, Thailands Regierungschef, hebt das Versammlungsverbot wieder auf. Trotz des Verbots protestierten tausende gegen Prayut.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Regierungschef Thailands hat das Versammlungsverbot aufgehoben.
- Trotzdem verhängten Ausnahmezustand gingen tausende Demonstranten auf die Strasse.
- Die Pro-Demokraten fordern den Rücktritt von Prayut Chan-O-Cha.
Thailands Regierungschef Prayut Chan-O-Cha hat den Ausnahmezustand wieder zurückgenommen, mit dem Versammlungen von mehr als vier Menschen verboten worden waren.
Die Massnahme werde am Donnerstag um 12 Uhr (Ortszeit) aufgehoben, hiess es in einer Regierungserklärung. Trotz des Versammlungsverbots waren zuletzt täglich tausende pro-demokratische Demonstranten in Thailands Hauptstadt Bangkok auf die Strassen gegangen. Sie forderten den Rücktritt Prayuts.
Der Regierungschef hatte am vergangenen Donnerstag den Ausnahmezustand erklärt. Am Tag darauf setzte die Polizei Wasserwerfer gegen die mehrheitlich jungen Demonstranten ein. Trotz des Vorgehens der Regierung und der Sicherheitskräfte ebbte die seit Juli andauernde Protestwelle nicht ab.
Aktivisten verhaftet
Die pro-demokratische Protestbewegung fordert den Rücktritt der Regierung und eine offene Debatte über die Rolle der Monarchie in Thailand. Für Empörung sorgten zudem die Festnahmen von Aktivisten der Demokratiebewegung. Einigen von ihnen droht lebenslange Haft gemäss einem seit Jahrzehnten nicht mehr angewandten Gesetz.
In der jüngeren thailändischen Vergangenheit hat es eine ganze Reihe von Militärputschen gegeben, der jüngste fand 2014 statt. Aus einer von Betrugsvorwürfen überschatteten Parlamentswahl ging dann im vergangenen Jahr der frühere Armeechef Prayut als Sieger hervor.