Thailands Regierungschef kündigt hartes Vorgehen gegen Demonstranten an
Thailands Regierungschef Prayut Chan-O-Cha hat am Donnerstag ein hartes Vorgehen gegen die pro-demokratischen Demonstranten angekündigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Sicherheitsbehörden sollen ihre Massnahmen «intensivieren».
Die Sicherheitsbehörden müssten ihre Massnahmen gegen die Protestierenden «intensivieren», erklärte er in einer Anordnung. Die Demonstranten könnten die volle Kraft des Gesetzes zu spüren bekommen, warnte er. Am Mittwoch hatten erneut tausende Menschen in Bangkok protestiert, um Reformen und den Rücktritt Prayuts zu fordern.
Die Lage im Land habe sich nach wie vor nicht beruhigt, erklärte der Regierungschef weiter. Deshalb sei es «wahrscheinlich», dass sich der Konflikt ausweite und es «zu mehr Gewalt» im Land kommen werde. «Wenn es dazu kommt, könnten die Nation und die am meisten geliebte Institution beschädigt werden.» Prayut spielte damit auf das Königshaus an, wogegen sich ein Teil der Protestbewegung ebenfalls richtet.
Am Tag zuvor hatten sich rund 20.000 Menschen auf einer zentralen Kreuzung im Zentrum Bangkoks versammelt. Im Anschluss marschierten sie vor das nahe gelegene Polizei-Hauptquartier, wo einige Demonstranten Glasflaschen und Farbbomben über die Mauern des Polizeigebäudes warfen. Sicherheitskräfte hatten im Vorfeld den Sitz der Polizei mit Kipplastern, Betonblöcken und Stacheldraht verbarrikadiert.
Die Lage in Bangkok war bereits am Dienstag eskaliert. Bei den bis dahin gewalttätigsten Auseinandersetzungen seit Beginn der Proteste wurden mehr als 50 Menschen verletzt, sechs davon durch Schüsse.
Seit Juli kommt es in Thailand zu von Studenten angeführten Protesten. Die Demonstranten fordern eine Reform der 2017 vom Militär geschriebenen Verfassung sowie den Rücktritt von Regierungschef Prayut. Ein Teil der Protestbewegung verlangt aber auch eine Reform der Monarchie - lange ein Tabu in Thailand.