Touadéra als Präsident der Zentralafrikanischen Republik wiedergewählt
Der amtierende Staatschef Faustin Archange Touadéra hat bei den Wahlen in der Zentralafrikanischen Republik die absolute Mehrheit erreicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut Wahlkommission der Zentralafrikanischen Republik wurde Touadéra wiedergewählt.
- Er erreichte mit 53,9 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit.
Bei der Präsidentschaftswahl in der Zentralafrikanischen Republik ist der amtierende Staatschef Faustin Archange Touadéra wiedergewählt worden. Der 63-Jährige habe im ersten Wahlgang am 27. Dezember mit 53,9 Prozent die absolute Mehrheit erreicht, teilte die Wahlkommission am Montag mit. Der seit 2016 amtierende Touadéra war als Favorit in die Wahl gegangen.
Die Wahlbeteiligung lag den Angaben zufolge bei 76,3 Prozent. Auf Platz zwei landete mit 21 Prozent der frühere Regierungschef Anicet Georges Dologuélé. Er sprach am Montag von einer «Farce». Es habe zahlreiche «Unregelmässigkeiten und Betrug» gegeben. Experten und die Opposition hatten bereits vor der Wahl die Legitimität des künftigen Staatschefs infrage gestellt. Das Wahlergebnis muss vom Verfassungsgericht noch offiziell bestätigt werden.
Die Abstimmung hatte inmitten extremer Spannungen stattgefunden. Zwischen der Regierung von Touadéra und einflussreichen Rebellengruppen ist ein Konflikt entbrannt. Mehr als zwei Drittel des Landes werden von Milizen kontrolliert, die Touádera vorwarfen, die Wahlen manipulieren zu wollen.
Die Staatsanwaltschaft der Zentralafrikanischen Republik leitete am Montag Ermittlungen gegen den früheren Präsidenten François Bozizé ein. Ihm wird demnach vorgeworfen, im Vorfeld der Wahl einen Putsch geplant zu haben. Kurz vor der Abstimmung hatten sich die drei grössten Milizen des Landes zu einer Koalition zusammengeschlossen und eine Offensive auf die Hauptstadt Bangui gestartet, die nach UN-Angaben jedoch gestoppt wurde.
Bozizé bestreitet die Vorwürfe. Der 74-Jährige galt als aussichtsreicher Gegenkandidat zu Touadéra, wurde jedoch vom Verfassungsgericht von der Wahl ausgeschlossen. Der christliche Bozizé war 2003 durch einen Putsch an die Macht gekommen, bevor er 2013 selbst von einer Rebellengruppe gestürzt wurde. Die Zentralafrikanische Republik ist eines der ärmsten und instabilsten Länder der Welt.