Trump erwägt zentrale Wahlkampfrede im Weissen Haus
Das Wichtigste in Kürze
- Mit Nominierungsrede an seinem Amtssitz würde US-Präsident Tradition brechen.
«Wir denken darüber nach», sagte Trump am Mittwoch im konservativen Nachrichtensender Fox News. «Vom Standpunkt der Sicherheit her wäre es das Einfachste.» Es wäre auch die «preisgünstigste» Variante. Ganz abgesehen davon biete das Weisse Haus einen «schönen Rahmen», sagte Trump, der sich im November für eine zweite Amtszeit wiederwählen lassen will.
Eine Wahlkampfrede im Weissen Haus wäre ein Traditionsbruch: Für gewöhnlich sind Wahlkampfauftritte am Amtssitz des Präsidenten tabu. Die Rede, mit der ein Präsidentschaftskandidat die Nominierung seiner Partei annimmt, ist einer der zentralen Momente eines jeden Wahlkampfs.
Ursprünglich wollte Trump die Rede Ende August beim Nominierungsparteitag seiner Republikaner in Charlotte im Bundesstaat North Carolina halten. Weil der dortige Gouverneur strikte Coronavirus-Auflagen durchsetzen wollte, verlegte Trump den Nominierungsteil des Parteitags kurzerhand nach Jacksonville im Bundesstaat Florida.
Angesichts der dann dort rasant steigenden Infektionszahlen wurden die Pläne aber Ende Juli wieder gestrichen. Bislang ist unklar, wo und in welchem Rahmen Trump seine Nominierungsrede halten wird. Sein Herausforderer Joe Biden von den oppositionellen Demokraten wird beim Nominierungsparteitag seiner Partei in der Woche vom 17. August auftreten. Umfragen sehen Biden vor der Wahl vom 3. November vor Trump.
Der Amtsinhaber hatte schon Mitte Juli für Aufsehen gesorgt, als er eine Pressekonferenz im Rosengarten des Weissen Hauses zum Umgang mit China für Äusserungen nutzte, die in weiten Teilen an eine Wahlkampfrede erinnerten. Trump fuhr dabei zahlreiche Attacken gegen Biden.
Am Mittwoch schränkte der Präsident die Ankündigung, seine Nominierungsrede womöglich am Weissen Haus zu halten, aber auch ein: «Wenn jemand aus irgendeinem Grund damit ein Problem haben sollte, könnte ich woanders hingehen», sagte er zu Fox News.