Donald Trump spricht nach Anklageverlesung von «sehr traurigem Tag»
Donald Trump nahm in der US-Hauptstadt Washington persönlich an der Anklageverlesung gegen ihn teil. Dabei plädierte der Ex-US-Präsident auf «nicht schuldig».
Das Wichtigste in Kürze
- Der frühere US-Präsident Donald Trump ist nach Washington zur Anklageverlesung gereist.
- Er muss sich wegen versuchten Wahlbetrugs und der Attacke auf das Kapitol verantworten.
- Bei der Anklageverlesung plädierte er in allen Punkten auf «nicht schuldig».
- Das Datum für die erste Anhörung in dem Fall wurde auf den 28. August festgesetzt.
Der frühere US-Präsident Donald Trump ist am Donnerstag persönlich nach Washington D.C. gereist, um an der Anklageverlesung gegen ihn im Zusammenhang mit versuchtem Wahlbetrug und der Attacke auf das Kapitol teilzunehmen.
Eine dpa-Reporterin berichtete aus der Sitzung des zuständigen Gericht und liess verlauten, dass Trump in allen Punkten auf «nicht schuldig» plädiert hatte.
Weiter war zu erfahren, dass die erste Anhörung gegen den früheren US-Präsidenten am 28. August stattfinden soll. Richterin Moxila Upadhyaya setzte das Datum fest.
Trump: «Heute ist ein trauriger Tag»
Die Sitzung dauerte nicht lange, Trump war nach kurzer Zeit bereits wieder auf dem Weg zum Flughafen. Dort richtete er einige Worte an die wartenden Journalisten und meinte: «Das ist ein sehr trauriger Tag für Amerika. Das ist Verfolgung eines politischen Gegners.«
Er erwähnte ausserdem, das er sich «sehr traurig» fühlte, durch Washington D.C. zu fahren. «Den Dreck, den Verfall, die zerstörten Gebäude, die Mauern, die Graffiti, das ist nicht der Ort, den ich verlassen habe.«
TRUMP: “This is a very sad day for America” pic.twitter.com/AQWCQAptt9
— ALX 🇺🇸 (@alx) August 3, 2023
Schliesslich wiederholte er: «Wenn man sich ansieht, was wirklich passiert, ist dies eine Verfolgung eines politischen Gegners. Das ist nicht das, was in Amerika passieren sollte.«
Er liege bei den Umfragen zu den republikanischen Vorwahlen deutlich vorne und auch mit grosser Mehrheit vor Biden. «Wenn sie ihn nicht bei den Wahlen schlagen können, verfolgen sie ihn oder sie verfolgen ihn strafrechtlich. Das sollte man in den USA nicht zulassen.»
Nach dem Statement wendete er sich von den Journalisten ab, ohne auf weitere Fragen zu reagieren und bestieg die Trump Force One.
Trump nahm zwischen Anwälten platz
Zuvor hatte Trump, wie üblich gekleidet in dunklem Anzug und roter Krawatte, den Saal betreten. Er nahm zwischen seinen Anwälten John Lauro und Todd Blanche Platz und unterhielt sich bis zur Eröffnung der Sitzung leise hinter vorgehaltener Hand.
Das Flugzeug des republikanischen Präsidentschaftsbewerbers landete am Donnerstag auf dem Ronald-Reagan-Airport unmittelbar ausserhalb der Stadtgrenzen Washingtons, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Die Autokolonne des Republikaners erreichte am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) das Gerichtsgebäude.
«Ich fahre jetzt nach Washington, D.C., um festgenommen zu werden, weil ich eine korrupte, manipulierte und gestohlene Wahl angefochten habe», schrieb der 77-Jährige am Donnerstag bei der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social.
Schwere Anschuldigungen
Trump sollte am Donnerstag um 16.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MESZ) erstmals vor Gericht erscheinen, wo die Vorwürfe formal vorgestellt werden. Er ist der erste Ex-Präsident in der US-Geschichte, der sich wegen einer mutmasslichen Straftat vor Gericht verantworten muss – und das gleich in mehreren Fällen.
Am Donnerstag geht es nun erstmals um mutmassliche Straftaten während seiner Amtszeit im Weissen Haus, ein Vorwurf lautet auf Verschwörung gegen die Vereinigten Staaten. Es sind die schwersten Anschuldigungen, denen Trump sich stellen muss.
In den vergangenen Monaten war Trump bereits in zwei anderen Fällen angeklagt worden: im Zusammenhang mit länger zurückliegenden Schweigegeldzahlungen an einen Pornostar und wegen der unrechtmässigen Aufbewahrung geheimer Regierungsdokumente nach dem Ende seiner Amtszeit.