Donald Trumps Gipfel mit Kim Jong Un findet in Hanoi statt
Aus dem letzten Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim ging ein ernüchternes Ergebnis hervor. In Hanoi soll es anders werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Treffpunkt des zweiten USA-Korea-Gipfels steht fest: Hanoi.
- Dort werden Donald Trump und Kim Jong Un weiter über Denuklearisierung und Krieg sprechen.
Das zweite Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un findet Ende Februar in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi statt. Das teilte Trump am Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Nordkorea werde unter Kim eine «grossartige Wirtschaftsmacht» werden, sagte Trump voraus. Der US-Sondergesandte für Nordkorea, Stephen Biegun, wies nach einem Besuch in Pjöngjang darauf hin, dass vor dem Gipfel noch «harte Arbeit» zu erledigen sei.
Trump hatte bereits am Dienstag in seiner Rede vor dem US-Kongress angekündigt, dass der zweite USA-Nordkorea-Gipfel am 27. und 28. Februar in Vietnam stattfinden soll. Der genaue Ort war aber noch unklar gewesen.
Der US-Präsident erklärte nun, seine Unterhändler hätten Nordkorea gerade nach einem «sehr produktiven Treffen» wieder verlassen und dabei den genauen Zeitplan für sein zweites Treffen mit Kim vereinbart. «Ich freue mich darauf, den Vorsitzenden Kim zu sehen und die Sache des Friedens voranzubringen!», fügte Trump hinzu.
North Korea, under the leadership of Kim Jong Un, will become a great Economic Powerhouse. He may surprise some but he won’t surprise me, because I have gotten to know him & fully understand how capable he is. North Korea will become a different kind of Rocket - an Economic one!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) February 9, 2019
Als erster US-Präsident überhaupt hatte Trump im vergangenen Juni einen Herrscher des isolierten stalinistischen Atomwaffenstaats getroffen. Kritiker bemängelten, der Gipfel in Singapur sei ohne greifbare Ergebnisse geblieben. Kim sagte zwar die vollständige atomare Abrüstung zu, legte sich aber nicht auf Einzelheiten fest. Pjöngjang versteht darunter offenbar den vollständigen Abzug aller Atomwaffen von der gesamten koreanischen Halbinsel, keinen einseitigen Abbau der Waffen.
Anders als beim ersten Gipfel bleibt Kim und Trump bei dem zweitägigen Treffen in Vietnam nun viel Zeit für Gespräche. Beobachter werteten diese Terminplanung als Anzeichen dafür, dass Trump und Kim ausführlich über die atomare Abrüstung beraten könnten.
Die Gesprächsthemen
Pjöngjang hatte zu Beginn des Jahres die Wiederaufnahme seines Atomprogramms in Aussicht gestellt. Das sei eine Konsequenz, wenn Washington die gegen Nordkorea verhängten Wirtschaftssanktionen nicht aufheben. Die USA beharren auf einer vollständigen nuklearen Abrüstung als Voraussetzung für die Aufhebung der Strafmassnahmen.
Beim Gipfeltreffen in Hanoi könnte auch der Koreakrieg von 1950 bis 1953 zur Sprache kommen. Biegun hatte vergangene Woche gesagt, Trump sei bereit, diesen Krieg zu beenden. Experten halten es für das wahrscheinlichste Szenario, dass die beteiligten Parteien Nord- und Südkorea, die USA und China in einer politischen Stellungnahme das formelle Ende des Krieges erklären.