Trumps «Project 2025» wird öfter gegoogelt als Taylor Swift
Der Plan, wie die Republikaner und insbesondere ein Präsident Trump die ganze Macht übernehmen könnten, lenkt auch von Bidens Problemen ab.
Das Wichtigste in Kürze
- «Project 2025» sei ein Plan, wie Donald Trump Diktator werden könnte, sagen Kritiker.
- Er wird bereits öfter gegoogelt als Taylor Swift.
- Trump gibt vor, nichts davon zu wissen.
Viele der US-Demokraten wären sehr froh, man würde über etwas anderes reden als das Alter von Präsident Joe Biden. Nun zeichnet sich ein Silberstreif am Horizont ab: Thema der Stunde scheint Donald Trumps «Geheimplan» namens «Project 2025» zu werden. Und das kann den Demokraten gleich doppelt recht sein.
Denn es lenkt nicht nur vom Kandidaten-Dilemma ab, sondern rückt auch Trump in ein schiefes Licht. In den letzten Tagen wurde «Project 2025» in den USA gar häufiger gegoogelt als Superstar Taylor Swift. Auch der relativ konstant gegoogelte Online-Billigst-Shop Temu wird locker überflügelt.
«Project 2025» hat Beachtung verdient
Noch nie von «Projekt 2025» gehört? Das liegt daran, dass es den Leuten dahinter gerade recht ist, wenn man nicht zu viel darüber spricht. Wirklich geheim ist es zwar nicht – die meisten Pläne sind öffentlich verfügbar. Doch die haben es in sich: Kritiker nennen es gefährlich und apokalyptisch, es mache den Weg frei für einen Diktator Trump.
Nämlich dann, wenn Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt werden sollte. «Project 2025» legt detailliert dar, wie die Republikaner gezielt und schnell die vollständige Macht übernehmen sollen. Alle Institutionen und Personen, die dem im Weg stehen könnten, werden ausgeschaltet.
Bye-bye FBI, hello 50'000 neue Bundesbeamte
So sollen dem Justizministerium die Mittel gekürzt werden – damit es nicht dreinfunken kann. Das FBI und das Ministerium für Innere Sicherheit («Homeland Security») werden gleich ganz aufgelöst. Verschiedene Regierungsabteilungen werden ebenfalls abgeschafft.
Eine «Armee» von 50'000 ideologisch geschulten Konservativen soll in Washington «einmarschieren» und mehr oder weniger die gesamte Bundesverwaltung ersetzen. Der bereits seit 2022 verbreitete Plan soll Elemente von christlichem Nationalismus enthalten. Der Präsident – Trump wird zwar nicht explizit genannt, ist aber stets gemeint – soll alleine regieren können.
Trump spielt den Unwissenden
Das «Project 2025» sei anti-demokratisch und eine Vorbereitung auf eine Diktatur Trump, sagen Kritiker. Mit Berufung auf eine anonyme Quelle berichtet die «Washington Post», Trump solle gar die Armee gegen seine Gegner verwenden.
Unter Berufung auf das «Aufstandsgesetz» von 1807 kann so das US-Militär zur inländischen Strafverfolgung eingesetzt werden. «Aufständische» wären demnach alle Trump-Gegner, insbesondere die Biden-Familie.
Solche Pläne würden in normalen Zeiten einen Kandidaten für die meisten unwählbar machen. Weshalb Donald Trump nun behauptet, er wisse vom ganzen «Project 2025» gar nichts. Einige Teile davon lehne er auch ab. Das Biden-Lager weist aber darauf hin, das 31 der 34 Autoren unter Trump hohe Posten besetzten oder dafür nominiert waren.