Ukraine-Krise: Nato erhöht Militärpräsenz - Vorwürfe aus Russland
Wegen der angespannten Lage erhöht die Nato die Militärpräsenz. Diverse Länder senden Kriegsmaterial in die Region – auch Amerika erwägt eine Unterstützung.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Nato verschärft die Präsenz rund um die Ukraine.
- Die Lage im Ukraine-Konflikt bleibt äusserst angespannt.
- Auch Joe Biden erwägt, die Nato mit Kriegsmaterial und Truppen zu unterstützen.
Im Ukraine-Krieg nehmen die Spannungen zwischen Russland und dem Westen mit Nato, USA und EU weiter massiv zu. Die Nato bestätigte am Montag Überlegungen der USA zu einer Truppenaufstockung in Bündnisstaaten in Osteuropa. Zudem schicken mehrere Mitgliedstaaten Schiffe und Militärflugzeuge in Richtung Osten. Dies teilt das Bündnis in Brüssel mit.
Die Aussenminister der 27 EU-Staaten stellten der Ukraine Unterstützung bei der Militärausbildung in Aussicht. Russland machte den Westen für die erhöhten Spannungen in dem seit Jahren schwelenden Konflikt mit dem Nachbarland Ukraine verantwortlich.
Konkret wurden Dänemark, Spanien, Frankreich und die Niederlande genannt. So entsendet Dänemark den Angaben zufolge eine Fregatte in die Ostsee und vier F-16-Kampfflugzeuge nach Litauen. Spanien stellt Schiffe für die Nato-Seestreitkräfte bereit und erwägt die Entsendung von Kampfjets nach Bulgarien.
Frankreich sendet Truppen
Frankreich habe sich bereiterklärt, Truppen unter Nato-Führung nach Rumänien zu entsenden, teilte die Nato weiter mit. Die Niederlande schickten zudem ab April zwei F-35-Kampfflugzeuge nach Bulgarien.
Aus Militärkreisen hiess es, es gehe vor allem darum, bereits lange vor den jüngsten Entwicklungen geplante Präsenzziele zu erreichen. Es habe keine neuen Bündnisbeschlüsse zu Truppenaufstockungen gegeben.
Einem Bericht der «New York Times» zufolge erwägt auch US-Präsident Joe Biden, Kriegsschiffe und Flugzeuge zu Nato-Verbündeten zu verlegen.
Der Kreml wies zuletzt immer wieder zurück, einen Überfall auf die Ukraine zu planen. Er warf dem Westen eine antirussische «Informationskampagne» und «Hysterie» vor. Die wachsende Gefahr eines «Überfalls» gehe vielmehr von ukrainischer Seite aus. Dies sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
Die USA hatte zuletzt erklärt, russische Agenten könnten selbst einen solchen Überfall von ukrainischer. Moskau wies das Szenario als absurd zurück. Zugleich stellte der Kreml immer wieder klar, dass eine Militäroperation zum Schutz russischer Bürger im Donbass möglich sei.
Kreml könnte Einmarsch planen
Angesichts eines russischen Truppenaufmarsches in der Nähe der ukrainischen Grenze könnte der Kreml einen Einmarsch in dem Nachbarland planen. Für möglich wird allerdings auch gehalten, dass nur Ängste geschürt werden sollen. Erklärtes Ziel Russlands ist es etwa, dass die Nato auf eine weitere Osterweiterung verzichtet. Die Nato, aber auch die EU lehnen diese Forderungen als inakzeptabel ab.