Ukrainischer Präsident erhofft sich von Merkel-Besuch «Garantien» für sein Land

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Deutschland,

Im Vorfeld des Besuchs von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Kiew hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Hoffnung auf «Garantien» für sein Land im Streit um die Gas-Pipeline Nord Stream 2 geäussert.

Wolodymyr Selenskyj
Wolodymyr Selenskyj - POOL/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Umstrittene Pipeline Nord Stream 2 Gesprächsthema am Sonntag in Kiew.

«Ich hoffe, dass Merkel mit Putin irgendeine Art Vereinbarung erzielt, bevor sie in Kiew aufschlägt», sagte der Staatschef den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Merkel fliegt am Sonntag nach Kiew, am Freitag hatte sie in Moskau Russlands Präsident Wladimir Putin getroffen.

Denkbar sei etwa eine Zusage Russlands für eine Mindestmenge an Gas, das durch die Pipelines der Ukraine geleitet werden soll, sagte Selenskyj. Das Verhältnis zur deutschen Regierungschefin bezeichnete der ukrainische Präsident als pragmatisch. «Frau Merkel und ich sind über die Phase des gegenseitigen Umwerbens und miteinander Ausgehens hinaus», sagte er. «Mir geht es eher um zählbare Ergebnisse ? auch wenn sie überschaubar sind.»

Merkel wird am Sonntag gegen Mittag in der ukrainischen Hauptstadt erwartet. Gegen 14.00 Uhr (Ortszeit, 13.00 Uhr MESZ) werden die Kanzlerin und Selenskyj gemeinsam vor die Presse treten. Neben Gesprächen über die umstrittene Pipeline Nord Stream 2 dürfte es bei dem Besuch auch um Sicherheitsfragen gehen. Merkel gilt als zentrale Vermittlerin im Ukraine-Krieg. Der Waffenstillstand zwischen den Regierungstruppen und pro-russischen Separatisten im Osten der Ukraine gilt als äusserst brüchig.

Die Ukraine fürchtet zudem wegen der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 einen Bedeutungsverlust als Transitland für russisches Gas Richtung West- und Zentraleuropa. Durch die umstrittene Pipeline soll in Zukunft Gas aus Russland direkt nach Deutschland transportiert werden.

Die USA und Deutschland hatten erst vor einem Monat ihren Streit über Nord Stream 2 beigelegt. In einer gemeinsamen Erklärung hielten Washington und Berlin fest, dass der Gastransit durch die Ukraine «um bis zu zehn Jahre» verlängert werden soll.

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