USA und Türkei erhöhen Druck auf Saudi-Arabien im Fall Khashoggi

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US-Präsident Donald Trump und Türkeis Präsident Recep Tayyip Erdogan setzen Saudi-Arabien weiter unter Druck, bei den Ermittlungen von Khashoggi zu helfen.

US-Präsident Donald Trump und Türkeis Präsident Erdogan reichen sich im Weissen Haus die Hände.
US-Präsident Donald Trump und Türkeis Präsident Erdogan reichen sich im Weissen Haus die Hände. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit dem Verschwinden von Jamal Khashoggi ermitteln die Türkei und USA.
  • Trump und Erdogan drängen Saudi-Arabien zu mehr Kooperation.

Im Fall des vermissten saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi haben die USA und die Türkei den Druck auf Riad erhöht. Die Türkei könne nicht länger «still bleiben», warnte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Donnerstag und forderte die Herausgabe von Videoaufnahmen aus dem Istanbuler Konsulat, in dem Khashoggi verschwunden war. Zuvor hatte bereits US-Präsident Donald Trump Auskunft zum Schicksal des Regierungskritikers verlangt.

Er habe «auf höchster Ebene» mit Vertretern Saudi-Arabiens gesprochen, sagte Trump am Mittwoch. Washington sei «sehr enttäuscht» und werde der Sache «auf den Grund gehen». Laut dem Weissen Haus sprachen Trumps Schwiegersohn Jared Kushner und sein Sicherheitsberater John Bolton mit dem saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman. Khashoggis türkische Verlobte Hatice Cengiz hatte zuvor Trump um Hilfe gebeten.

Die «Washington Post», für die der im Exil lebende Khashoggi zuletzt als Kolumnist tätig war, berichtete, die US-Geheimdienste hätten vorab Kenntnis von Plänen zur Festnahme des Journalisten gehabt. Laut der Zeitung ordnete der mächtige Kronprinz bin Salman an, den 59-jährigen Regierungskritiker nach Saudi-Arabien zu locken, um ihn dort festzunehmen. So sei ihm ein neuer Job angeboten worden, doch habe Khashoggi dem Angebot misstraut.

Die Türkei kann nicht still bleiben

Türkische Ermittler haben den Verdacht geäussert, dass Khashoggi bei einem Besuch im Konsulat seines Landes in Istanbul vergangene Woche von saudiarabischen Agenten ermordet wurde. Riad weist die Vorwürfe zurück, ist aber den Beweis schuldig geblieben, dass der Regierungskritiker das Konsulat wieder lebend verliess. Laut dem Konsulat waren die Überwachungskameras im Gebäude am Tag von Khashoggis Besuch ausgefallen.

«Ist es möglich, dass es in einem Konsulat, in einer Botschaft kein Kamerasystem gibt?», fragte Erdogan laut der Zeitung «Hürriyet». «Dieser Vorfall ist in unserem Land passiert. Es ist uns unmöglich, bei einem solchen Vorfall still zu bleiben», warnte er. Die türkische Regierung hat bisher direkte Vorwürfe an Riad vermieden, doch veröffentlichten die türkischen Medien zahlreiche Details aus den Polizeiermittlungen zu dem Fall.

In der Türkei konzentrierten sich die Ermittlungen derweil auf ein mutmassliches «Anschlagsteam» aus 15 Saudiarabern, die am Tag von Khashoggis Besuch nach Istanbul gereist waren. Türkische Medien veröffentlichten am Mittwoch Fotos und Namen von 15 Männern, die in zwei privaten Flugzeugen am Dienstag vergangener Woche in Istanbul eintrafen, bevor sie am Abend über Dubai und Kairo nach Saudi-Arabien zurückkehrten.

Die Türkei hat von Saudi-Arabien die Zustimmung erhalten, das Istanbuler Konsulat zu durchsuchen, doch fand die Durchsuchung bisher nicht statt. Medienberichten zufolge gibt es noch Diskussionen, ob auch die Residenz des Konsuls und Fahrzeuge des Konsulats durchsucht werden dürfen.

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