Viertklässler in Deutsch und Mathematik deutschlandweit schwächer geworden
Die Viertklässler schwächeln einer neuen Studie zufolge weiter deutschlandweit in den Fächern Deutsch und Mathematik.
Der negative Trend habe sich seit dem Jahr 2016 sogar noch verstärkt, teilte die Kultusministerkonferenz (KMK) am Montag in Berlin mit. Vor allem der soziale Hintergrund hat demnach einen steigenden Einfluss auf den Bildungserfolg der Schülerinnen und Schüler.
Das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) hatte in diesem Jahr die Bildugnskompetenzen von Viertklässlern in Deutsch und Mathematik unter die Lupe genommen. An der Studie beteiligten sich mehr als 26.000 Schüler der vierten Jahrgangsstufe aus rund 1400 Schulen.
In beiden Fächern sank laut Studie die Zahl der Schüler, die den Mindeststandard erreichten. Zugleich verfehlten mehr Schüler diesen Standard. Dabei verstärkte sich auch der Zusammenhang zwischen sozialem Hintergrund und Bildungserfolg der Schüler. Zunehmend schwerer haben es demnach vor allem Kinder mit Zuwanderungshintergrund.
Als wichtigen Grund für die Verschlechterung nannte die Studie die Schulschliessungen während der Coronapandemie. Wie stark ein Schüler in der Schule sei, hänge stark mit der heimischen Lernumgebung während der Pandemie zusammen. Eine mangelhafte Ausstattung habe den Lernerfolg beeinträchtigen können.
Die amtierende KMK-Vorsitzende und schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien (CDU) nannte die Ergebnisse «ernüchternd». «Wir investieren in Deutschland zu wenig in den Elementarbereich», erklärte sie. Bereits in der Kita müsse der Erwerb von Deutsch- und Mathematikfähigkeiten stärker in den Blick genommen werden. «Wir werden uns als KMK überlegen müssen, wie wir wieder mehr Bildungsgerechtigkeit herstellen können», erklärte Prien.