Zehntausende demonstrieren in London für zweites Brexit-Referendum
Zehntausende Menschen haben am Samstag in London in einem Meer aus blauen EU-Flaggen für ein zweites Brexit-Referendum demonstriert.
Das Wichtigste in Kürze
- Zehntausende Demonstranten in London für zweites Brexit-Referendum.
- Im britischen Unterhaus wird gleichzeitig über das Abkommen debattiert.
Die Demonstranten zogen ab dem späten Vormittag vor das britische Parlamentsgebäude im Bezirk Westminster, wo zum gleichen Zeitpunkt eine Sondersitzung des britischen Unterhauses abgehalten wurde, um über das neue Brexit-Abkommen abzustimmen. An dem Protestzug nahmen unter anderem Oppositionspolitiker sowie der Londoner Bürgermeister, Sadiq Khan, teil.
And we're off! Thousands of people from all corners of our country, all ages and backgrounds, making sure our message is heard loud and clear - give the people the #FinalSay on Brexit. @peoplesvote_uk #PeoplesVoteMarch 🇪🇺 pic.twitter.com/tKyeQZKFBO
— Sadiq Khan (@SadiqKhan) October 19, 2019
Über 170 Wagen waren speziell für die Demonstration angemietet worden. Für den Nachmittag waren Reden von Politikern geplant, darunter Abgeordnete der Labour-Partei sowie der Liberaldemokraten. Die Organisatoren von der Kampagne «People's Vote» (Volksabstimmung) wollen ein zweites Brexit-Referendum erreichen - mit der Option, den Brexit ganz abzusagen.
Debatte im britischen Unterhaus
Derweil debattiert das britische Unterhaus in einer historischen Sondersitzung über das neue Brexit-Abkommen von Premierminister Boris Johnson. Die EU und Grossbritannien hatten sich am Donnerstag auf ein neues Brexit-Abkommen geeinigt und die hochumstrittene Frage des Status der britischen Provinz Nordirland geklärt. Johnson will das Parlament nun über die Vereinbarung abstimmen lassen. Der Ausgang der Abstimmung ist ungewiss.
Johnson will den EU-Austritt unter allen Umständen bis zum 31. Oktober durchziehen - notfalls auch ohne Abkommen.