Grüne zu politischer Bildung ab Sek-Stufe: «Stärkung der Demokratie»

Thierry Ehrsam
Thierry Ehrsam

Luzern,

Im Interview sagt Irina Studhalter, dass die Grünen mehr politische Bildung in der Schule unterstützen. Diese soll aber in bestehende Fächer aufgenommen werden.

Politische Bildung Luzern Kantonsrat
Im Kantonsrat ist aktuell Thema, ob «Politische Bildung» Teil des Schulunterrichts ab Sek-Stufe I werden soll. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Luzerner Kantonsrat diskutiert über eine Einführung des Fachs «Politische Bildung».
  • Gefordert wird dies in einer Petition der Kantonalen Jugendsession.
  • Irina Studhalter (Grüne) befürwortet politische Bildung, lehnt ein eigenes Fach aber ab.

Eine Petition im Luzerner Kantonsrat will das Schulfach «Politische Bildung» ab der Sek-Stufe I einführen. Ziel ist es, Politik für Jugendliche interessanter zu machen und ihre Kompetenzen auf dem Gebiet zu steigern. Eingereicht wurde die Vorlage von der Kantonalen Jugendsession.

Nau.ch hat bei den Fraktionen des Kantonsrats nachgefragt, was sie von der Einführung eines solchen Schulfachs halten. Den Start der Interviewreihe macht Irina Studhalter von der Grünen-Fraktion.

Nau.ch: Befürworten Sie die Einführung eines neuen Schulfachs «Politische Bildung» ab Sekundarstufe I im Kanton Luzern?

Irina Studhalter: Ja, wir unterstützen die Forderung. Statt eines neuen Fachs kann politische Bildung aber in vielen bestehenden Fächern aufgenommen werden.

Irina Studhalter Grüne Luzern
Irina Studhalter ist Kantonsrätin für die Grünen Luzern. - Sara Furrer

Nau.ch: Erwarten Sie dadurch eine höhere politische Beteiligung von jungen Menschen, beispielsweise bei Abstimmungen und Wahlen?

Studhalter: Ja, ich erwarte durch eine gestärkte politische Bildung auch eine höhere Partizipation. Die Stärkung von politischen Kompetenzen ist immer auch eine Stärkung der Demokratie.

«Kompetenzen können gestärkt werden, ganz unabhängig von der Meinung der Lehrperson»

Nau.ch: Die Lehrpersonen, die den Unterricht gestalten, haben auch eine eigene politische Meinung. Wie kann sichergestellt werden, dass sich die Schülerinnen und Schüler eine unabhängige Meinung bilden können?

Studhalter: Politische Bildung heisst, sich Grundlagen zu erarbeiten, abzuwägen, Argumente zu finden, zu diskutieren, sich zu entscheiden. Diese Kompetenzen können gestärkt werden, ganz unabhängig von der Meinung der Lehrperson.

Politik Kompetenz Schule Studhalter
Politische Kompetenzen können laut Studhalter unabhängig von der politischen Meinung der Lehrperson gestärkt werden. (Symbolbild) - keystone

Nau.ch: Wären durch eine solche Änderung andere Schulfächer betroffen oder würden wegfallen, um eine höhere «Stundenlast» zu vermeiden?

Studhalter: Die Stundentafel ist bereits sehr voll, es wird viel verlangt von den Schülerinnen und Schülern. Statt einem neuen Fach kann politische Bildung in bestehenden Fächern und sehr praxisbezogen umgesetzt werden. Das verlangt neue Kompetenzen der Lehrpersonen, die PH soll das in der Ausbildung der Fachkräfte ausbauen.

Soll das Schulfach «Politische Bildung» eingeführt werden?

Nau.ch: Welche alternativen Massnahmen schlagen Sie vor, um mehr junge Menschen für die Politik zu begeistern?

Studhalter: Demokratie stärken und ausbauen: Stimmrechtsalter 16 und Stimmrecht für Ausländerinnen und Ausländer. Wenn wir wollen, dass sich mehr Menschen beteiligen, dann müssen wir ihnen auch die Rechte dazu geben.

Zur Person: Irina Studhalter (31) ist Grünen-Kantonsrätin für die Stadt Luzern und soziokulturelle Animatorin.

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Kommentare

User #5183 (nicht angemeldet)

Ablenkung von Zofingen und Mannheim?

Denker-1

Politische Bildung? Ja unbedingt. Hatten wie im Übrigen bereits in der Berufsschule (Staatskunde) vor über 40 Jahren. (O. K. Berufsschullehrer war ex-NR). Aber man muss als Schüler Wissen halt auch aufnehmen wollen. Einfach bitte sachlich. Keine Links-Grüne Indoktrination...

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