Kanton Bern baut Rinderstall für vier Millionen Franken
Inforama Berner Oberland erhält einen modernen Rinderstall dank eines bewilligten Kredits von 3,85 Millionen Franken.

Das Inforama Berner Oberland in Hondrich erhält einen neuen Rinderstall. Der Grosse Rat hat dafür am Mittwoch einen Kredit von 3,85 Millionen Franken bewilligt. Die Zustimmung fiel mit 139 zu 4 Stimmen bei acht Enthaltungen deutlich aus.
Am Neubau führe kein Weg vorbei und die hohen Kosten seien gerechtfertigt, hiess es in der Debatte. Schliesslich handle es sich um einen Ausbildungsbetrieb, der zuständig sei für Berglandwirtschaft und Alpwirtschaft.

Für die Tierhaltung des Pachtbetriebs Hondrich muss bis 2027 ein neuer Stall gebaut werden, wie Regierungsrat Christoph Neuhaus (SVP) im Rat sagte. Geplant ist ein moderner Laufstall für 60 Kühe, Rinder und Kälber, der eine artgerechte Tierhaltung ermöglicht. Zudem muss er Anforderungen für den Bildungs- und Beratungsauftrag des Inforama erfüllen.
Kritik an überdimensioniertem Vorhaben
Das Vorhaben sei überdimensioniert, kritisierte Casimir von Arx (GLP). Man habe sich für einen Rolls Royce statt für einen Toyota entschieden. Mit seiner Kritik blieb er fast allein auf weiter Flur.

Die jungen Bauern erhielten Einblick in einen hochmodernen Stall, sagte Ueli Gfeller (SVP). Das sei wichtig für die Ausbildung. Man habe sich für den Erhalt des Inforama am Standort Hondrich entschieden, rief Sandra Hess (FDP) in Erinnerung. Dazu gehöre eben auch der Stall, und gerade für einen kantonalen Ausbildungsbetrieb sei es selbstverständlich, dass das Tierwohl gewährleistet werde.
Kontroverse um Photovoltaik-Anlage
Rund eine Million Franken kostet die Photovoltaik-Anlage, die auf dem Dach des Betriebs installiert wird. Einige sahen darin «die Auswüchse einer Solarpflicht». Andere fragten sich, warum die Anlage so teuer sei.
Der Kanton halte sich einfach an die bestehenden Vorschriften, sagte Baudirektor Neuhaus. Es könne aber sein, dass die Anlage letztlich günstiger zu stehen komme.