Kerzers FR will bei Transitplatz für Fahrende Antworten
Kerzers FR hatte zum Transitplatz für ausländische Fahrende in Wileroltigen BE nichts zu sagen. Als Nachbarsgemeinde geht sie nun auf den Kanton Bern zu.
Das Wichtigste in Kürze
- In Wileroltigen gibts für 3,3 Millionen Franken einen Platz für ausländische Fahrende.
- Die Vergangenheit zeigt: Hauptsächlich von den Fahrenden betroffen sein wird Kerzers FR.
- Gemeindepräsidentin Nicole Schwab bietet dem Kanton nun eine Zusammenarbeit an.
Auf dieses Resultat hatten die Umfragen nicht hingedeutet. Die Junge SVP des Kantons Bern erlitt am Sonntag betreffend Transitplatz für ausländische Fahrende eine unerwartete Niederlage. Das Stimmvolk genehmigte den 3,3 Millionen-Kredit für das Areal in Wileroltigen.
Obwohl der Transitplatz auf Berner Kantonsgebiet liegt, werden die Fahrenden hauptsächlich Freiburger Infrastruktur und Freizeitangebote nutzen. Denn: Wileroltigens grosser Nachbar Kerzers liegt auf Freiburger Kantonsgebiet. Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass Fahrende dort einkaufen und schwimmen gingen. Dabei habe ihr Verhalten zuweilen für Ärger gesorgt.
Brief an den Kanton Bern
Wileroltigens Stimmbevölkerung lehnte den Transitplatz mit einer überwältigenden Mehrheit von 91 Prozent ab. Vier von fünf Stimmberechtigten gingen an die Urne. Die Frage, wie das Resultat in Kerzers ausgefallen wäre, ist hypothetisch. Kerzers hatte in dieser Angelegenheit, trotz geografischer Nähe, nichts zu sagen.
Gemeindepräsidentin Nicole Schwab (SVP) hat den Entscheid zur Kenntnis genommen. Sie will die Ereignisse aus der Vergangenheit nicht dramatisieren, sagt aber: «Wenn es bei den Fahrenden zu einer Art Rudelbildung kommt, verstehe ich die Ängste der Betroffenen.»
Ihre Gemeinde werde der zuständigen Berner Regierungsrätin Evi Allemann (SP) nun einen Brief schreiben. «Wir bieten unsere Mithilfe in der Begleitgruppe an, falls diese gewünscht ist.» Allemann bestätigte nach dem Abstimmungsentscheid das Einsetzen einer Begleitgruppe. Wileroltigen werde sicher Teil davon sein.