Polizistenverband wehrt sich gegen waffenlose Polizei
Der Verband Schweizerischer Polizeibeamter (VSPB) lehnt den Vorstoss zur Entwaffnung der Polizei in Lausanne ab.
Der Verband Schweizerischer Polizeibeamter sagt Nein zur geplanten Entwaffnung von Polizisten in Lausanne. Das Parlament der Waadtländer Hauptstadt hatte kürzlich entschieden, dass die Stadtpolizei bei gewissen Einsätzen künftig keine Schusswaffen mehr tragen soll.
Der Verband Schweizerischer Polizeibeamter (VSPB) nimmt den Vorstoss der Grünen Partei mit grosser Besorgnis zur Kenntnis. Dies schreibt er in einer Medienmitteilung vom Dienstag. Das Waffentragen sei ein zentraler Bestandteil der Polizeiarbeit. Es diene in erster Linie dem Schutz der Bevölkerung sowie der Polizistinnen und Polizisten selbst.
Gegenargumente des VSPB
Eingereicht hatte das Postulat der Grünen-Gemeinderat Ilias Panchard. Er argumentiert, dass das Tragen von Schusswaffen deeskalierende Massnahmen erschwere. Nur wer im Fall einer Schiesserei oder eines anderen Gewaltverbrechens eingreifen muss, soll noch eine Dienstwaffe tragen.
Dem widerspricht der VSPB: «Polizeiliche Einsätze können unvorhersehbare und potenziell gefährliche Situationen mit sich bringen, in denen ein schnelles und entschlossenes Handeln notwendig ist.» Ohne Schusswaffen würde die Sicherheit sowohl der Polizei als auch der Bürgerinnen und Bürger massiv gefährdet,
Die Folgen einer Entwaffnung
Ein Verzicht auf Schusswaffen würde nicht zu einer friedlicheren Gesellschaft führen, sondern die Handlungsfähigkeit der Polizei in kritischen Situationen erheblich einschränken, argumentiert der Verband.
Nachdem das Stadtparlament dem Postulat vor zwei Wochen mit grosser Mehrheit zugestimmt hat, muss die Stadtregierung nun Vorschläge zur Umsetzung liefern. Der in der Stadtregierung für die Sicherheit zuständige Pierre-Antoine Hildbrand (FDP) kritisierte die Pläne scharf.
Die FDP Schweiz hat in der Zwischenzeit als Reaktion auf den Vorstoss aus Lausanne eine nationale Petition gegen die «Entwaffnung der Polizei» lanciert.