Zürcher Stimmvolk sagt Nein zur Uferweg-Initiative
Die Uferinitiative wollte den Kanton Zürich verpflichten, durchgehende öffentliche Uferwege zu realisieren. Das Stimmvolk hat die Initiative nun abgelehnt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zürcher Stimmberechtigten haben die Uferinitiative abgelehnt.
- 339'540 Personen stimmten mit Nein. Es gab nur 190'752 Ja-Stimmen.
- Laut den Gegnern wären die Kosten für den Uferweg unverhältnismässig.
Im Kanton Zürich wird es auch künftig keinen durchgehenden Uferweg am Zürichsee geben. Die Zürcher Stimmberechtigten haben die Uferinitiative mit 64,03 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt.
339'540 Nein-Stimmen standen nur 190'752 Ja-Stimmen gegenüber. Die Stimmbeteiligung betrug 57,8 Prozent. Die Uferinitiative wollte den Kanton dazu verpflichten, am Zürichsee und anderen Gewässern im Kanton durchgehende, öffentliche Uferwege zu realisieren.
Frei zugängliche Gewässer und naturnahe Uferwege besässen eine einzigartige Anziehungskraft, brachten die Befürworter vor. Deren Bedeutung nehme angesichts des Bevölkerungswachstums und der baulichen Verdichtung zu.
Gemäss den Gegnern wäre der Bau eines Zürichsee-Uferwegs aber nur mit einem «massiven Eingriff ins Privateigentum» möglich. Die Kosten von 350 bis 650 Millionen Franken – ein Grossteil für Landerwerb und Entschädigungen – seien unverhältnismässig.
Regierungsrat will Zugang zum Ufer trotzdem verbessern
Die zuständige Zürcher Regierungsrätin Carmen Walker Späh (FDP) äusserte sich erfreut über die Ablehnung. «Ein Nein zu dieser Initiative ist aber kein Nein zu Uferwegen», sagte sie an einer Medienkonferenz. Der Regierungsrat wolle den Zugang zum Ufer trotzdem weiterhin ausbauen und verbessern.
Das Stimmvolk habe aber anerkannt, dass es am Zürichsee eine historisch gewachsene Situation mit Seestrasse und Eisenbahn gebe. Was die Vorfahren dort gebaut hätten, könne man gut oder schlecht finden. «Die Stimmberechtigten wollen aber keinen Uferweg mit der Brechstange.»