FC Bayern kann in Augsburg vorlegen - Corona «nervt alle»
Nach der Länderspielpause geht die Fussball-Bundesliga in den Jahresendspurt. Zum Auftakt des 12. Spieltages gastieren die Bayern beim benachbarten FC Augsburg - und verfolgen einen klaren Plan.
Das Wichtigste in Kürze
- Julian Nagelsmann rätselt noch.
Beim FC Augsburg weiss der Trainer des FC Bayern München in dieser Saison einfach nicht, was ihn in der Fussball-Bundesliga erwartet.
«Man kann es nicht hundertprozentig vorhersagen, was sie machen», sagte Nagelsmann zum FCA, der immer wieder mit verschiedenen Grundordnungen agiert.
Auf jeden Fall rechnet Nagelsmann heute (20.30 Uhr/DAZN) mit tief verteidigenden Gastgebern, die nach Ballgewinnen «mit wenig Umweg Richtung gegnerisches Tor» kontern würden - und das im Höchsttempo.
Kein Rätsel ist, was Nagelsmann beim bayerischen Nachbarn plant: Zum Auftakt des 12. Spieltages will der 34-Jährige die Tabellenführung von vier auf sieben Punkte erhöhen und damit Verfolger Borussia Dortmund exakt zwei Wochen vor dem direkten Duell noch mehr unter Druck setzen. Der BVB spielt am Samstag gegen den VfB Stuttgart.
FCA will eklig sein
Und was haben die Augsburger vor? Trainer Markus Weinzierl will mit aggressivem Fussball mit seiner Mannschaft «ein ekliger Gegner» für die am Spieltag mit dem Bus anreisenden Stars aus München sein. Und auch wenn dem FCA in 20 Liga-Duellen mit dem Rekordmeister nur zwei Siege gelungen sind, verbirgt sich etwas Aufbauendes in der Bilanz: Bei den 1:0-Erfolgen 2014 und 2015 hiess der FCA-Coach auch Weinzierl.
Beim Start in den Jahresendspurt spielt auch Corona wieder eine grosse Rolle in der Bundesliga. «Das Thema nervt alle», bekannte Nagelsmann. Seine infizierten Abwehrspieler Niklas Süle und Josip Stanisic fallen aus. Beim FCA wird ein prominentes Gesicht ebenfalls auf der Bank am Spielfeldrand fehlen: Der geimpfte Manager Stefan Reuter befindet sich wegen Covid-19-Symptomen ebenfalls in Quarantäne.
Kimmich-Einsatz offen
Offen blieb bis zum Spieltag, ob der ungeimpfte Bayern-Profi Joshua Kimmich wegen des Kontaktes zu einem Corona-Verdachtsfall im privaten Umfeld wie schon bei den jüngsten Länderspielen erneut eine Zwangspause einlegen muss. Kimmich hatte gerade erst die Quarantäne verlassen, in die er zu Beginn der vergangenen Woche als direkte Kontaktperson des infizierten Nationalelf-Kollegen Süle musste.
«In 48 Stunden kann er schon einen Menschen sehen», sagte Nagelsmann angesichts der aktuell hohen Infektionszahlen in Deutschland zum möglichen nächsten Kontakt von Kimmich mit einer infizierten Person. «Wir leben ja jetzt nicht in Alaska, wo alle 750 Kilometer mal ein Elch vorbeiläuft und alle 1400 Kilometer mal ein Mensch», bemerkte Nagelsmann ironisch.
Immerhin: Kimmichs Mittelfeldpartner Leon Goretzka ist nach einem unglücklichen, aber heftigen Tritt eines Gegenspielers ans Kinn und den Oberkörper im Länderspiel gegen Liechtenstein vor einer Woche wieder startklar. «Alles in bester Ordnung», vermeldete Nagelsmann.
Ein interessantes Polen-Duell gibt es auf dem Spielfeld auch: Rafal Gikiewicz will verhindern, dass sein Landsmann Robert Lewandowski wieder mal zum FCA-Schreck wird: Bei zehn Toren in der Augsburger Arena steht der Münchner Weltfussballer. «Ich werde vielleicht nach dem Spiel mit ihm reden», kündigte Gikiewicz an: «Aber davor werde ich versuchen, jeden Ball von Robert zu halten.» Wenn Gikiewicz dieses Vorhaben gelingt, steigen die Augsburger Erfolgschancen.