Die Moderne Fünfkämpferin Annika Schleu hat wegen der zahlreichen Hasskommentare nach ihrem Olympia-Drama in Tokio vorerst ihren Instagram-Account deaktiviert.
Deaktivierte vorerst ihren Instagram-Account: Fünfkämpferin Annika Schleu. Foto: Marijan Murat/dpa
Deaktivierte vorerst ihren Instagram-Account: Fünfkämpferin Annika Schleu. Foto: Marijan Murat/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Annika Schleu erntet nach ihrem Auftritt in Tokio viel Hass.
  • Die Deutsche schlug ihr bockendes Pferd während des modernen Fünfkampfs.
  • Jetzt hat sie ihren Instagram-Account gelöscht.
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«Ich habe kurz danach schon schlimme Kommentare bekommen», sagte die 31-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. «Der Account ist nicht gelöscht, aber ich habe ihn zu meinem eigenen Schutz jetzt erst einmal deaktiviert.» Auch ihr Freund und ihre Mutter hätten ihre Accounts deaktiviert.

Es seien «teilweise Worte gewählt worden, wo Leute sich angeblich für das Tierwohl und für Lebewesen einsetzen, aber dann in einer Art und Weise mit mir oder auch meinen Angehörigen sprechen, wo ich sage, das ist nicht ok, das geht viel zu weit», sagte die Berlinerin.

Schleu hatte bei Olympia nach zwei Disziplinen auf Goldkurs gelegen, ehe das ihr zugeloste Pferd mehrfach verweigerte. Sie blieb ohne Punkte und kam auf Rang 31. Schleu setzte auf Aufforderung von Bundestrainerin Kim Raisner die Gerte ein, dafür gab es heftige Kritik.

Diese Szene an Olympia in Tokio sorgte für heftige Reaktionen. Die Trainerin der deutschen Fünfkämpferin Annika Schleu fordert von ihr: «Hau drauf!» - ARD

«Ich wusste, dass Bilder um die Welt gehen werden, die nicht schön sein werden, aber ich hatte nicht mit so einer Art von Shitstorm oder mit so viel negativem Hass gerechnet», sagte Schleu. Sie fühle sich «schon angegriffen, wenn gesagt wird, dass ich unmenschlich bin, wenn Vorwürfe der Tierquälerei geäussert werden. Ich bin nach bestem Gewissen mit dem Pferd umgegangen», sagte die 31-Jährige.

Obwohl die Sportlerin ihren Instagram-Account deaktiviert hat, muss sie nach eigener Aussage weiter beleidigende Nachrichten hinnehmen. «Trotzdem gibt es immer Leute, die Handynummern bekommen, die E-Mail-Adressen bekommen», sagte sie. «Ganz kann man sich davor nicht schützen. Es war natürlich hart, das alles lesen zu müssen.»

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