Olympia-Quali! Ruderer Schätzle: «Ein 3. Platz war gar keine Option»

Keystone-SDA
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Luzern,

Der Vierer ohne Steuermann wie erwartet und Aurelia-Maxima Janzen etwas überraschend holen sich auf dem Luzerner Rotsee zwei weitere Olympiatickets im Rudern.

Rudern Olympia Kai Schätzle
Kai Schätzle, Patrick Brunner, Tim Roth und Joel Schürch (v.l.n.r.) sichern sich ein Olympia-Ticket. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Vierer ohne Steuermann sichert sich das Olympia-Ticket.
  • Schlagmann Schätzle ist froh, dass man das Versäumte vom letzten Jahr nachholte.
  • Aurelia-Maxima Janzen im Einer der Frauen schafft die Quali überraschend ebenfalls.

Mit dem souverän herausgefahrenen 2. Platz korrigierte der Vierer ohne mit Kai Schätzle, Patrick Brunner, Tim Roth und Joel Schürch ein Versäumnis vom letzten Jahr. «Die Enttäuschung war schon sehr gross, als wir den Quotenplatz knapp verpassten», gibt Schlagmann Schätzle im Gespräch mit Keystone-SDA zu.

Nun liessen sie aber nichts anbrennen. Am Sonntag hatten sich die Schweizer souverän für den Final qualifiziert. Und in diesem lagen sie knapp hinter den favorisierten Italienern stets auf dem geforderten 2. Platz. Im Ziel distanzierten sie die drittplatzierten Deutschen trotz deren starkem Endspurt um knapp zwei Sekunden.

Der Jubel vor dem Heimpublikum und den Familien am Rotsee entschädigte für die Enttäuschung im letzten Jahr. «Für die Vorbereitung der Spiele wäre es sicher einfacher gewesen, bereits vorher qualifiziert zu sein», stellte Schätzle fest. «Aber jetzt ist es natürlich schon cool, diesen Erfolg zuhause feiern zu können.»

Es war einer mit Ansage, die Schweizer hatten die Qualifikation fest eingeplant. «Ein 3. Platz war gar keine Option», meinte der 23-jährige Luzerner selbstbewusst. «Nun ist die Erleichterung natürlich umso grösser.»

Der Schlagmann betonte aber auch, dass dies erst ein Zwischenschritt war. «Wir wollen auch bei Olympia vorne mitfahren.»

Auch 20-jährige Bernerin Janzen holt Olympia-Ticket

In Paris ihre Olympiapremiere feiern wird hingegen Aurelia-Maxima Janzen. Die erst 20-jährige Bernerin zeigte im Skiff eine taktisch reife Leistung. Während drei Vierteln des Rennens ruderte sie auf dem 3. Platz, konnte aber im Finish als Einzige die Kadenz der siegreichen Spanierin Virginia Diaz Rivas mitgehen.

Am Ende war es die irische Ex-Weltmeisterin Sanita Puspure, die regelrecht einbrach. So fuhr Janzen mit fast zehn Sekunden Reserve auf die drittplatzierte Slowenin Nina Kostanjsek ins Ziel. Sie sei immer in Tuchfühlung geblieben, sagte Janzen.

Im Halbfinal hatte sich die Schweizerin Puspure noch knapp geschlagen geben müssen. Nach den starken Rennen der letzten beiden Tage wäre es etwas komisch gewesen, wenn sie sich keine Hoffnungen auf die Olympiaqualifikation, gab Janzen zu. Aber klar, nun sei sie schon sehr glücklich.

Gmelin geht leer aus

Für Jeannine Gmelin gibt es hingegen keine dritten Olympische Spiele. Die ehemalige Weltmeisterin und zweifache Olympia-Fünfte im Skiff scheiterte im Doppelzweier mit Nina Wettstein letztlich klar. Sie starteten schnell, belegten nach 500 m den 2. Platz, konnten die Pace aber nicht halten. Am Ende fehlten gut acht Sekunden auf die zweitplatzierten Britinnen.

«Wir sind uns bewusst, wie gross die Herausforderung ist», hatte Gmelin vor der Olympiaqualifikation gesagt. Nach dem Tod ihres Lebenspartners und Trainers Robin Dowell im Dezember 2022 hatte die 33-jährige Zürcher Oberländerin zunächst ihren Rücktritt gegeben. Nach ihrem Comeback blieben Gmelin und ihrer neun Jahre jüngeren neuen Bootspartnerin nur zwei Monate, um sich zu finden. Am Ende erwies sich die Herausforderung als zu gross.

Gmelin und Wettstein wollten sich nach dem Rennen nicht äussern. Sie verwiesen auf die Medienkonferenz des Verbandes am Mittwoch im Hinblick auf den Weltcup vom Wochenende. Dann werden sie wohl Auskunft geben, wie es mit ihrem Boot weitergeht.

Auch dem Leichtgewichts-Doppelzweier der Frauen gelang kein Exploit. Eline Rol und Olivia Nacht kamen ebenfalls als Fünfte ins Ziel. Sie verpassten das Olympiaticket um gut sieben Sekunden.

Mit sechs Booten wird Swiss Rowing in Paris so stark wie noch nie an Olympischen Spielen vertreten sein. «Nun muss ich noch weitere Unterkünfte suchen», meinte ein ausgesprochen zufriedener Verbandsdirektor Christian Stofer mit einem Schmunzeln. Wahrlich ein Problem der angenehmen Sorte.

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