Tierquälerei

Paul Estermann kassiert sieben Jahre Wettkampf-Verbot

Keystone-SDA
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Bern,

Wegen vorsätzlicher Tierquälerei wird Paul Estermann für mehrere Jahre gesperrt. Das verkündet der Verband für Pferdesport am Donnerstag.

Paul Estermann Springreiten
Paul Estermann auf «Lord Pepsi» im Jahr 2019. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Sieben Jahre lang darf Springreiter Paul Estermann nicht mehr an Wettkämpfen teilnehmen.
  • Das Urteil spricht der Schweizerische Verband für Pferdesport am Donnerstag aus.
  • Estermann hatte mehrfach vorsätzlich Tiere gequält.

Der Springreiter Paul Estermann darf sieben Jahre nicht mehr an Wettkämpfen teilnehmen. Die happige Sperre spricht der Schweizerische Verband für Pferdesport (SVPS) aus.

Als Grundlage für das überaus harte Verdikt auf Verbandsebene dient der Sanktionskommission des SVPS (SAKO) eine rechtskräftige strafrechtliche Verurteilung. Estermann war im vergangenen November wegen mehrfacher vorsätzlicher Tierquälerei durch das Kantonsgericht Luzern schuldig gesprochen worden.

SAKO: Verhalten von Estermann «absolut inakzeptabel»

Im Rahmen der internen Untersuchung des Verbandes hatte der 59-jährige Estermann die freiwillige Einladung zur Befragung nicht angenommen. Damit sei für den Verband klar, dass Estermann keine Einsicht und auch keine Reue für seine Taten zeige. Dies sei auch im Rahmen des SAKO-Verfahrens der Fall gewesen, teilte der SVPS per Communiqué mit. Insgesamt stufte die SAKO das Verhalten des Reiters gegenüber den Pferden als «absolut inakzeptabel» ein.

Paul Estermann
Springreiter Paul Estermann auf «Lord Pepsi». (Archivbild) - keystone

Der SAKO-Präsident Thomas Räber äusserte sich unmissverständlich: «Die SAKO erachtet das vorsätzliche, egoistische und aggressive Verhalten des Reiters als eine krasse Missachtung des Wohlergehens des Pferdes.» Estermann hat nun die Möglichkeit, diesen Entscheid der SAKO innert 20 Tagen beim Verbandsgericht anzufechten.

Urteil kommt Karriere-Ende gleich

Der Luzerner bestreitet seit 2020 nur noch Events auf nationaler Stufe. Im November 2019 hatte er freiwillig auf die Zugehörigkeit zum Kader der Springreiter-Equipe verzichtet, damit sich das Schweizer Team störungsfrei auf die Olympischen Spiele in Tokio vorbereiten konnte. Der Luzerner vollzog damals diesen Schritt bereits zum zweiten Mal. Schon vor den Europameisterschaften 2017 in Göteborg reagierte er mit einem Verzicht auf die Tatsache, dass eine Strafuntersuchung gegen ihn lief.

Das Urteil der SAKO kommt dem Karriere-Ende Estermanns gleich. Der Luzerner arbeitete sich im Pferdesport empor und trat im Prinzip erst seit 2012 international gross in Erscheinung. Seit den Olympischen Spielen in London war er aber nahezu an jedem Grossanlass Teil der Schweizer Equipe. Mit Castlefield Eclipse und Lord Pepsi etablierte er sich zeitweise als Schweizer Nummer 3 hinter Steve Guerdat und Martin Fuchs.

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