EHC Thun schmeisst Bellinzona Rockets raus
Das Wichtigste in Kürze
- Die Thuner liegen zu Spielmitte mit 0:2 hinten, Coach Steiner nimmt sein Timeout.
- Es folgt ein Torfeuerwerk bis zum Ende des zweiten Drittels.
Nach einem spielfreien Wochenende kehrten die Thuner Eishockeyaner mit frischen Beinen zurück aufs Eis. Im heimischen Grabengut empfing man am Mittwoch die Bellinzona Rockets aus der Swiss League.
Die Rockets zogen im vergangenen Sommer von Biasca nach Bellinzona. Der Standortwechsel bringt den Tessinern bislang noch kein Glück. In der Meisterschaft hat das Team von Coach Raffaele Sannitz erst fünf Punkte gesammelt und liegt abgeschlagen am Tabellenende.
Immerhin konnten sich die Rockets im National Cup beim 2. Ligisten Küsnacht durchsetzen. Der EHC Thun zog seinerseits mit einem 3:6-Auswärtssieg bei 1. Liga-Vertreter Vallée de Joux den Achtelfinal ein.
EHC Thun in Rücklage
Die Thuner kommen gut ins Spiel rein, Mathys Mojonnier kommt zur ersten Abschlusschance. Im Anschluss zeigen die Berner Oberländer noch etwas Respekt vor dem oberklassigen Gegner.
Nach zwölf Minuten treffen die Tessiner bei der ersten Gelegenheit zur Führung. Der EHC Thun ist versucht, eine Reaktion zu zeigen. Mojonnier und Pascal Rossel im Zusammenspiel verpassen eine Minute später den Ausgleich.
Allerdings braucht es dann Stephan Küenzi, der herrlich pariert und einen höheren Rückstand vorerst verhindert. Mit dem 0:1-Rückstand gehen die beiden Mannschaften zum Pausentee.
Im Mitteldrittel können die Thuner zu Beginn in Überzahl agieren, kassieren dabei aber beinahe einen Shorthander. Augenblicke später vergibt Sascha Inniger den Ausgleich für den EHC Thun.
Auf der anderen Seite ist es erneut Goalie Küenzi, der mirakulös hält. Zur Spielmitte geht dann Bellinzonas Nadir Scilacci vergessen. Scilacci trifft in den Winkel, Küenzi ist chancenlos.
Thun-Coach Daniel Steiner hat vorerst genug gesehen und zieht sein Timeout – und das zeigt Wirkung! 90 Sekunden später bedient Mojonnier seinen Sturmkollegen Marc Scheuner, der seine Farben mit dem 1:2 wieder ins Spiel bringt.
Drei Minuten später fällt bereits der Ausgleich. Ein schönes Zuspiel verwertet Nico Schertenleib zum 2:2. Der junge Stürmer kehrte erst gestern nach überstandener Verletzung zurück aufs Eis.
Vier Tore binnen sieben Minuten
Der Ausgleich ist ein Wirkungstreffer. Die Rockets geraten nun völlig aus dem Fahrwasser. Die Druckphase der Kyburgstädter geht weiter: Dominik Gyger trifft sehenswert zur ersten Führung.
Nur 34 Sekunden später trifft Mojonnier – mit etwas Glück – bereits zum 4:2. Mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken geht der EHC Thun ins letzte Drittel. Eine erste Unterzahlsituation wird schadlos überstanden.
Gleichzeitig schaffen es die Thuner, das Spielgeschehen vom eigenen Tor fern zu halten. Zudem kann das Team vereinzelt Nadelstiche setzen und hätte gar höher führen können. Brenzlig wird es lediglich am Ende in der zweiten Unterzahl und als Rockets-Coach Raffaele Sannitz seinen Goalie rausnimmt.
Küenzi kann aber alle Schüsse «abfischen» und lässt sich nicht mehr bezwingen. Die Thuner gewinnen dank starker Leistung, die eigentlich mehr als 280 Zuschauer verdient gehabt hätte.
Nach dem Sieg gegen die Swiss-League-Mannschaft aus Bellinzona stehen die Oberländer im Cup-Viertelfinal. In diesem könnte man am 15. November erneut auf einen Swiss-Ligisten treffen. Daneben sind auch noch die MHL-Ligakonkurrenten Seewen und Arosa im Lostopf.
Nach dem Cup ist vor der Meisterschaft: Am Samstag spielt der EHC Thun erneut gegen Bellinzona. Dieses Mal aber auswärts und gegen die GDT Bellinzona.