EHC Thun verliert verdient gegen Franches-Montagnes

Jan Siegrist
Jan Siegrist

Thun,

Nach der ultraknappen 4:3-Niederlage im Spitzenkampf gegen Chur ging es für den EHC Thun am Mittwoch zum Tabellenvorletzten.

EHC Thun
EHC Thun - Brigitte Münger

Das Wichtigste in Kürze

  • Der EHC Thun kassiert die zweite Niederlage binnen vier Tagen.
  • Auswärts bei Franches-Montagnes zeigen die Thuner eine durchzogene Leistung.
  • Am Samstag im Heimspiel gegen Seewen braucht die Mannschaft eine Reaktion.

Am vergangenen Samstag lief es dem EHC Thun nicht wie gewünscht. Im Spitzenkampf gegen den EHC Chur unterlag man auswärts trotz toller Aufholjagd. Den Siegtreffer erzielten die Bündner erst zwei Minuten vor Ende.

Eine ganz andere Aufgabe hatten die Berner Oberländer vier Tage später vor der Fulehung-Brust. Die Thuner reisten nach Saignelégier zum Auswärtsspiel gegen Aufsteiger Franches-Montagnes. Die Jurassier klassieren sich vor der Partie auf dem zweitletzten Platz der MyHockey League.

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Joel Reymondin fehlt dem EHC Thun weiterhin, konnte aber anfangs Woche wieder mit der Mannschaft trainieren. (Archiv) - Brigitte Münger

Im ersten Aufeinandertreffen siegte der EHC Thun zuhause diskussionslos mit 5:1. Aber aufgepasst! Franches-Montagnes hatte zuletzt sowohl Bülach als auch das Spitzenteam aus Martigny bezwungen.

Küenzi unglücklich

Nach zwei Minuten tauchen die Thuner zum ersten Mal gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf. Auf Zuspiel von Niclas Beusch vergibt Pascal Rossel aus der Drehung. Gut zwei Minuten später sorgt die erste Linie für Betrieb.

Fabian Haberstich, Nicola Christen und Gil Reymondin lassen die Scheibe herrlich zirkulieren. Letzterer scheitert am Ende an Franches-Goalie Fragnoli. Kurz darauf greifen die Jurassier ein erstes Mal an.

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Der EHC Thun verliert Spiel eins. - Brigitte Münger

Nils Sejejs kann Stephan Küenzi im Thuner Tor aber nicht bezwingen. Küenzi muss die Scheibe nach 13 Minuten dann doch aus dem Netz holen. Timothé Tuffet erwischt Küenzi im linken oberen Eck. Der Oberländer Torhüter sieht dabei äusserst unglücklich aus – reagiert er doch denkbar spät.

In der 16. Minute erleben die über 300 Zuschauer dann die Minute des Spiels. Erst geht ein Jurassier völlig vergessen und vergibt alleinstehend, bevor Thuns Gyger davonzieht.

Gyger vergibt die Topchance. Im Gegenzug kommt Franches-Montagens zu einem Zwei-gegen-Null. Küenzi macht seine Sache gut respektive die zwei Jurassier derart schlecht, dass es mit dem 1:0 in die Pause geht.

Die Partie kocht hoch

Gleich zu Beginn des zweiten Drittels vergibt Auguste Impose die erste Chance für «Les Saignes». Gleich danach glänzt Thun-Goalie Küenzi mit einer Fanghandschuh-Parade, welche das Prädikat «Big Save» verdient.

Zu Spielmitte beginnt es dann zu brodeln im Centre des Loisirs. Erst erhält Sandro Inniger eine Strafe, obwohl eigentlich ein Jurassier sich zuvor an Küenzi vergangen hatte. Spätestens nach einem Rencontre zwischen Marc Scheuner und Cyril Taillard kochen die Emotionen endgültig hoch.

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Der EHC Thun musste im letzten Drittel ohne Marc Scheuner auskommen. (Archivbild) - Brigitte Münger

Die beiden geraten unmittelbar vor den Spielerbänken aneinander und geben sich Saures. Beide werden von den Schiedsrichtern für einen Faustkampf in die Kabine geschickt. Nach dem langen Unterbruch scheint der EHC Thun mehr Energie getankt zu haben.

Die Berner Oberländer gleichen die Partie nur elf Sekunden nach Wiederaufnahme des Spiels aus. Jan Schoch trifft auf Vorlage von Dominik Gyger. Mit dem 1:1 geht es zum zweiten Pausentee.

EHC Thun zu ungenau

Im Schlussdrittel agieren die Berner Oberländer in Unterzahl zu stürmisch. Nelo Surdez geht vergessen und schiebt zur erneuten Führung für Franches-Montagnes ein. In den Folgeminuten steht die Thuner Verteidigung zuweilen wie ein Hühnerhaufen.

Headcoach Daniel Steiner nimmt nach 47 Minuten sein Timeout und versucht seine Mannen aufzuwecken. Im Anschluss fangen sich die Kyburgstädter zwar ein wenig, wirklich besser läuft es aber nicht.

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Daniel Steiner, Headcoach des EHC Thun. (Archiv) - Brigitte Münger

So fehlt entweder der nötige Biss in den Duellen, die Genauigkeit oder das Scheibenglück. Zwei Minuten vor dem Ende erzielt Clement Stemer von hinter dem eigenen Tor den Empty-Netter zum 3:1.

Der Anschlusstreffer von Fabian Haberstich ist am Ende nur noch Resultatkosmetik. Der EHC Thun verliert die zweite Partie in Serie und rutscht in der Tabellen auf Rang vier ab. Im Heimspiel am kommenden Samstag muss die Mannschaft ein deutlich verbessertes Gesicht zeigen. Ansonsten wird es gegen den EHC Seewen nichts mit einer Rückkehr auf die Siegerstrasse.

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