EV Zug – Unter Tränen: Hier wird Reto Suri ein letztes Mal gefeiert
Die Karriere von Reto Suri endet nach dem Ausscheiden des EV Zug. Der 35-Jährige erlebt einen emotionalen Abschied, sagt aber auch: «Es stimmt für mich.»
Das Wichtigste in Kürze
- Der EVZ scheitert im Playoff-Halbfinal an den ZSC Lions.
- Reto Suri beendet nach dem Ausscheiden seine aktive Karriere.
- Der 35-Jährige wird vom Zuger Anhang gebührend gefeiert.
Die Spieler des EV Zug und der ZSC Lions stehen am Montagabend auf den blauen Linien aufgereiht. Die besten Spieler der vierten Playoff-Halbfinalpartie werden gekürt. Reto Suri wird von den Emotionen übermannt, als sein Name durch die Lautsprecher und tausendfach von den Rängen skandiert wird.
Die Karriere des 35-Jährigen als Eishockeyprofi ist da erst seit ein paar Sekunden vorbei. Beim Handshake der beiden Teams wird er vielfach geherzt.
Neben der Zürcher Freude, in den Playoff-Final eingezogen zu sein, ist in Zug vor allem eine leise Trauer zu spüren. Trauer darüber, dass die Saison des EV Zug zu Ende gegangen ist. Vor allem aber darüber, dass Reto Suri zum letzten Mal die Schlittschuhe für das Team geschnürt hat.
Zweifacher Meister mit dem EV Zug
Der frühere Junior Klotens geht nach 17 Jahren in der höchsten Spielklasse. Er hat neben den Zürchern auch für Genève-Servette, Rapperswil-Jona und Lugano gespielt.
Zur Legende wird Suri aber in Zug. Dort, wo er 2012 hinwechselt und abgesehen von den zwei Saisons im Tessin ununterbrochen bleibt. Suri ist Teil des Teams, das 2022 den zweiten Meistertitel de suite in die Innerschweiz holt. 2013 gewinnt er zudem mit dem Schweizer Nationalteam WM-Silber.
Der Linksschütze wird immer wieder von Verletzungen gebremst, vorab das Knie wird zur Problemzone. Auch im letzten Sommer passiert es wieder, und Suri verletzt sich im Training vor dem Saisonstart. Wieder steht eine mehrmonatige Pause an, wieder muss Suri sich in der Reha zurückkämpfen. In dieser Phase reift in ihm der Entscheid, seine Karriere im Frühling 2024 zu beenden.
Aber ein letztes Mal will Suri sich beim EV Zug wieder ins Team kämpfen. Mitte Januar kehrt er zurück. Er kommt in 15 Spielen der Regular Season zum Einsatz und ist bereit für seine letzten Playoffs.
Und die Fans sind es offensichtlich auch: Beim ersten Heimspiel der Viertelfinalserie gegen den SC Bern widmen sie ihm eine Choreografie mit seinem Konterfei und den Worten: «Der König von Zug bittet zum letzten Tanz.»
Gut drei Wochen später ist ausgetanzt. Und Suris Augen sind von den Tränen gerötet, als er ein letztes Mal aus der Garderobe läuft. Chaotisch, sei es in seinem Kopf, meint Suri. «Wahrscheinlich brauche ich ein paar Wochen, damit ich dieses Kapitel meines Lebens abschliessen kann.»
Zukunft in der Zentralschweiz
Suri wird dem EV Zug in einer Doppelfunktion (Coaching und Scouting) erhalten bleiben. Cheftrainer Dan Tangnes hat Suri auch schon über die Schultern geschaut.
Der König zieht also nicht von dannen. Er disloziert nur in ein anderes Gebiet. Suri sagt: «Es war mir sehr wichtig, einen Abschluss auf dem Eis haben zu können. Und jetzt stimmt es so für mich.»