Schweizer Nati an WM noch ungeschlagen: Darauf kommt es jetzt an!
Die Schweizer Nati ist mit drei Siegen aus drei Spielen erfreulich in die Hockey-WM gestartet. Aber aufgepasst: Das bedeutet noch lange nichts. Ein Kommentar.
Das Wichtigste in Kürze
- Drei Spiele, drei Siege – die Eisgenossen blicken auf einen gelungenen WM-Start.
- Aus eigener Erfahrung wissen die Schweizer aber, dass Vorrunden-Siege wenig bedeuten.
- Heute (20.20 Uhr) trifft die Nati im vierten WM-Vorrundenspiel auf Grossbritannien.
Der Schweizer Nati ist der Start in die Eishockey-WM geglückt!
Nach dem glanzlosen Startsieg gegen Norwegen und dem Spektakelerfolg gegen Österreich kann die Schweiz am Montagabend erstmals so richtig überzeugen. In einem Abnützungskampf bezwingen die Eisgenossen Gastgeber Tschechien mit 2:1 nach Penaltyschiessen.
Es ist eine tadellose Leistung: defensiv, offensiv, einzel- und teamtaktisch, mental, kämpferisch.
Wie Fiala die Scheibe im ersten Drittel unter die Latte haut – schlicht Weltklasse. Wie Hischier nach dem Nähen in der Garderobe wieder aufs Eis zurückkehrt – einfach nur aufopferungsvoll. Wie die Schweiz im Penaltyschiessen die Nerven behält – beeindruckend.
Auch Nati-Trainer Patrick Fischer ist begeistert: «Es war ein Topspiel.»
Aber aufgepasst!
Das hat noch nichts zu heissen. Denn aus eigenen Erfahrungen wissen die Schweizer: Vorrunden-Siege gegen Top-Nationen haben für den weiteren Turnierverlauf nur wenig Bedeutung!
An den letzten drei Weltmeisterschaften gewann die Schweizer Nati 18 der insgesamt 21 Vorrundenspiele. Darunter waren nicht nur Siege gegen vermeintlich kleine Nationen, sondern auch gegen Grosse wie Kanada oder Tschechien. Jedes Mal startete die Schweiz anschliessend als Favorit in den Viertelfinal, jedes Mal ging dieser verloren.
Deshalb: Viele Vorrunden-Siege, darunter auch solche gegen Top-Nationen, mögen schön sein, Selbstvertrauen geben – und selbstverständlich hinsichtlich Viertelfinal-Quali wichtig sein. Sie dürfen aber keinesfalls überbewertet werden.
Am Ende muss die Schweizer Nati in der Vorrunde einfach genügend Punkte holen, damit es fürs Viertelfinal reicht. Nicht mehr, nicht weniger. Ob sie am Ende auf Gruppenrang eins, zwei, drei oder vier landet – völlig egal.
Wichtig ist, dass die Schweiz, im Gegensatz zu den letzten Jahren, dann punktgenau auf den Viertelfinal ihr bestes Niveau erreicht. Und in dieser Partie die beste Turnier-Leistung abrufen kann. Gelingt dies, kann diese unglaublich talentierte Mannschaft jeden Gegner schlagen.
Im heutigen (20.20 Uhr) vierten Vorrundenspiel wartet mit Grossbritannien ein Aussenseiter auf die Schweizer Nati. Bevor es dann noch gegen Dänemark (Samstag), Kanada (Sonntag) und Finnland (Dienstag) geht.