Schweizer Nati: Coach Fischer schliesst Begnadigung für Bichsel aus
Lian Bichsel (20) verteidigt mittlerweile in Nordamerika. Für die Schweizer Nati ist er aber kein Thema. Trainer Patrick Fischer spricht über den Ausschluss.
Das Wichtigste in Kürze
- Zweimal lässt Lian Bichsel in der Vergangenheit ein Nati-Aufgebot sausen.
- Trainer Patrick Fischer bootet den 20-jährigen Solothurner deshalb lange aus.
- Eine Begnadigung kommt für den Coach aktuell nicht infrage.
Lian Bichsel gehört zu den besten jungen Eishockey-Verteidigern der Schweiz. Mit seinen 20 Jahren bringt er es bereits auf acht NHL-Einsätze (zwei Tore) für Dallas. Aktuell spielt der Solothurner in der AHL bei den Texas Stars.
Dem Youngster wird eine grosse Zukunft vorhergesagt – und trotzdem ist er in der Schweizer Nati aktuell kein Thema. Vielmehr noch: Bichsel wurde im vergangenen Jahr bis nach der Heim-WM 2026 ausgeschlossen.
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Der Grund dafür ist simpel: In der Vergangenheit hat der Abwehrspieler zweimal ein Aufgebot für die U20-Nati ausgeschlagen. Stattdessen konzentrierte er sich lieber auf seinen Klub.
Keine Begnadigung in der Schweizer Nati
Seit dem Nati-Ausschluss sind einige Monate vergangen. Im «Blick»-Podcast «Schliifts?» spricht Trainer Patrick Fischer über die Causa Lian Bichsel.
Dabei wird klar: Der Coach schliesst eine Begnadigung nach wie vor aus.
Fischer sagt: «Man darf eines nicht vergessen: Ich bin mega happy, wie Lian spielt. Ich habe ihm auch zu seinem Tor und seinem Einstand bei Dallas gratuliert. Er wird eine unglaubliche Karriere machen.»
Es seien aber Dinge vorgefallen, die nicht den Werten der Schweizer Nati entsprechen. «Das ist nicht böswillig. Aber man muss verstehen, warum ich glaube, dass wir mit der Nationalmannschaft erfolgreich sind», so Fischer.
«Wir sind immer noch ein kleines Land. Wir können nur durch das Team brillieren», erklärt der Trainer.
Fischer: «Es gibt Jungs, die kommen immer»
Schon 2018 hätten gewisse Spieler «Cherry-Picking» betrieben. Fischer: «Sie sind nur dann gekommen, wenn es gerade interessant war. Dort hatte es auch Namen drunter, die in der NHL Stammspieler waren.»
Er sei felsenfest davon überzeugt, dass die Schweizer Nati nur mit einem Team erfolgreich sein kann, das immer da ist. «Und nicht nur dann, wenn es Spass macht.»
Es gehe schlussendlich um die Fairness der Spieler. «Es gibt Jungs, die kommen immer – auch in ganz schwierigen Situationen.» Patrick Fischer nennt Kevin Fiala als Beispiel, welcher an der letztjährigen WM als frisch gebackener Vater auftauchte.
Top-Shots oder Spieler aus der NHL wolle er nicht an der langen Leine führen. «Die haben sonst schon das ganze Spotlight auf sich. Wenn sie dann noch meinen, sie können Extrawürste haben, dann hast du richtig Probleme im Stall.»
Darum würden bei ihm für einen NHL-Spieler wie auch für alle anderen Spieler dieselben Regeln gelten, sagt der 49-Jährige. «Jetzt hat es halt Lian erwischt. Solange ich hier Coach bin, werde ich diese Regeln auch nicht ändern.»
Das mit Bichsel sei halt so passiert. «Es ist, wie es ist. Wir wollen alle Spieler fair behandeln und jene in der Garderobe haben, die immer kommen», bekräftigt Fischer.
