AC Milan lässt Star-Goalie Donnarumma nach hohen Forderungen fallen

Peter Pflugshaupt
Peter Pflugshaupt

Italien,

AC Milan opfert seinen Stargoalie Gianluigi Donnarumma, weil er und sein Berater Mino Raiola einen zu hohen Lohn fordern. Die Fans begrüssen diesen Entscheid.

Gianluigi Donnaruma AC Milan
Der 22-Jährige Gianluigi Donnarumma hat zu viel verlangt – nun lässt ihn AC Milan fallen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Milan verlängert den Vertrag mit Stargoalie Donnaruma nicht.
  • Damit verzichtet der Club auf hohe Transfer-Einnahmen, setzt aber ein Zeichen.
  • Als Ersatz verpflichten die Italiener den französischen Torhüter Mike Maignan.

Die Meldung lässt aufhorchen. Am Dienstag absolviert Lilles Meistergoalie Mike Maignan (26) in Mailand die medizinischen Tests. Der Franzose unterzeichnet bei AC Milan einen Fünfjahresvertrag, der ihm knapp 3 Millionen Franken pro Jahr einbringen soll.

Milan und Torhüter? Da war doch was?

Bis vor Kurzem stand Gigio Donnarumma (22) zwischen den Pfosten der Rossoneri. Der 1,96 Meter grosse Hüne gilt als Jahrhunderttalent und debütierte als 16-Jähriger in der Serie A. Mit seinem Vertrag in der Lombardei erfüllte sich der Milan-Fan aus Süditalien damals einen Traum. Mit 22 Jahren hat er schon mehr als 250 Spiele in der höchsten italienischen Liga absolviert.

Doch Fan vom AC Milan hin und Traumkarriere her – die Wege des Stargoalies und der seines Herzensclubs trennen sich. Grund: Die exorbitanten Lohnforderungen von Donnarumma und seinem Berater Mino Raiola (53).

Fifa
Spielerberater Mino Raiola ist für seine unglaublichen Forderungen bekannt. - dpa

Das Angebot des Clubs von fast 9 Millionen Franken pro Jahr wurde als zu tief eingestuft. Der langjährige Stammkeeper und sein beühmter Berater wollten 10 bis 12 Millionen Euro im Jahr. Ausserdem wollte Raiola für die Vertragsverlängerung eine Provision von 15 Millionen Euro.

AC Milan spielt nicht mit – und erntet Lob von Fans

Und weil der Vertrag ausläuft, spielten Donnarumma und Raiola auf Zeit. Wenn der Vertrag nicht verlängert wird, geht Milan leer aus und muss sich einen möglichen Transfererlös von 60 Millionen (!) Franken ans Bein streichen. Doch die Forderungen waren zu frech – die Vereinsführung um Sportdirektor und Clublegende Paolo Maldini spielen nicht mit.

Handelt der AC Milan richtig?

Der italienische Journalist Luca Marchetti von Sky sagt: «So etwas in dieser Art hat es noch gar nie gegeben. Es könnte ein Zeichen sein, dass sich dadurch im Fussballbusiness etwas ändert.»

Die Fans stehen zu Milan und gratulierten der Vereinsleitung dazu, sich nicht erpressen zu lassen. Und: In einer Online-Abstimmung mit gegen 20'000 Votes stimmten 96 Prozent gegen Donnarumma!

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