«Bayern München am gefährlichsten, wenn sie am Boden liegen»
Nur noch in der Champions League hat Bayern München Titelchancen. Kann das Tuchel-Team heute gegen Arsenal eine Reaktion zeigen? Das sagt Nau.ch.
Das Wichtigste in Kürze
- Um 21 Uhr trifft der FC Bayern in der Champions League auswärts auf Arsenal.
- Können die Münchner ihre Saison mit der Königsklasse retten?
- Auf der Nau.ch-Sportredaktion ist man sich uneinig.
Rettet Bayern München mit der Champions League seine Krisen-Saison? Darauf hofft der deutsche Rekordmeister vor dem Viertelfinal-Hinspiel gegen Arsenal.
Doch mit den ‹Gunners› wartet immerhin der Leader der Premier League auf den FC Bayern. Auf der Nau.ch-Sportredaktion ist man sich uneinig, wer den Einzug in den Halbfinal schafft.
Matthias Neuhaus, Sportredaktor
«Die Bayern-Bilanz im Jahr 2024 ist haarsträubend. Das 2:3 gegen Heidenheim war das i-Tüpfelchen, es droht die erste titellose Saison seit zwölf Jahren. Eigentlich spricht nichts für Münchner Wende in London – eigentlich.
Die Champions League ist der letzte Strohhalm, an welchen sich die Bayern klammern können. Der Gewinn des Henkelpotts ist nach wie vor möglich – die Spieler werden deutlich motivierter sein, als in der Liga.
Zudem lichtet sich das Lazarett des Rekordmeisters. Mit Manuel Neuer, Leroy Sané und Kingsley Coman haben drei Stammspieler wieder trainiert und können gegen Arsenal wohl auflaufen. Gerade Goalie Neuer ist bei den Bayern unersetzbar.
Hinzu kommt, dass Bayern München der eigentliche Angstgegner der Londoner ist. Die letzten drei Direktduelle konnten die Münchner mit einem Gesamtskore vom 15:3 gewinnen. Die letzte Niederlage liegt mehr als acht Jahre zurück.
Obwohl die Formkurve aktuell klar für Arsenal spricht, gibt es genügend Gründe für einen Münchner Turnaround. Ich glaube, dass Harry Kane als Ex-Spieler von Arsenals Erzfeind Tottenham, die Engländer aus der Champions League schiessen wird. Und nicht vergessen: Wenn Bayern am Boden liegen, sind sie am gefährlichsten!»
Christoph Böhlen, Sportchef
«Bayern München geht ohne Titel aus einer Saison? Was jahrelang fast unmöglich schien, wird dieses Jahr eintreffen. Denn auch in der Königsklasse gehen die Münchner leer aus!
Das berühmte ‹Mia san Mia› ist in dieser Saison komplett verloren gegangen. In der Liga haben die Bayern schon sechsmal verloren, zuletzt blamierte sich das Tuchel-Team gegen Aufsteiger Heidenheim.
Stichwort Thomas Tuchel: Der Trainer muss Ende Saison gehen, er wurde zur klassischen ‹Lame Duck› gemacht. Welcher der hochbezahlten Profis sollte sich für den scheidenden Coach noch zerreissen? Zumal das Verhältnis zwischen Spieler und Trainer zumindest nach aussen brüchig wirkt.
Ganz anders bei Arsenal: Unter Mikel Arteta haben sich die ‹Gunners› zum absoluten Spitzenteam entwickelt. Im engen Meisterrennen der Premier League liegt man vor Titelverteidiger ManCity und Liverpool.
Arsenal ist gereift und nicht ‹nur› eine offensive Spektakel-Mannschaft. Beim 0:0 im Spitzenkampf haben die Londoner gezeigt, dass sie auch verteidigen können. Erling Haaland und seine Kollegen gingen für einmal leer aus.
Den absoluten Top-Star haben die ‹Gunners› nicht unter Vertrag. Auch wenn Bukayo Saka oder Martin Ödegaard zu den besten ihres Fachs zählen.
Einen formstarken Spieler darf man aus dem Arsenal-Kollektiv aber trotzdem herausgreifen: Kai Havertz ist nach seinem Wechsel von Chelsea endgültig angekommen. Der deutsche Nationalspieler wird seine Landsleute endgültig in die Krise stürzen.»