Bundesliga: Neustart im TV – Ein Geschenk für Fans und Streit
Am 16. Mai nimmt die Bundesliga ohne Publikum den Spielbetrieb wieder auf. Die ersten zwei Spieltage sind für alle Personen frei zugänglich.
Das Wichtigste in Kürze
- In knapp einer Woche setzt die Bundesliga ihre Saison fort.
- Die restlichen Partien werden ohne Zuschauer ausgetragen.
- Die ersten zwei Spieltage sind frei zugänglich.
Zum Neustart der Fussball-Bundesliga mit Geisterspielen bleibt den Fans nur das TV-Erlebnis. Immerhin macht der Pay-TV-Sender Sky an den ersten beiden Spieltagen nach der Corona-Unterbrechung seine Konferenzen frei zugänglich. Offen ist, ob und wie der kostenpflichtige Streamingdienst DAZN bei der Saison-Fortsetzung am 16. Mai zum Zuge kommt.
Wer zeigt was nach der Corona-Pause?
Der Pay-TV-Sender und grösste Bundesliga-Geldgeber Sky erklärte, dass er die Begegnungen des 26. Spieltages am Samstag und Sonntag für seine Kunden übertragen werde.
Die Samstag-Konferenzen an den ersten beiden Erstliga-Spieltagen laufen auf dem hauseigenen Free-TV-Angebot Sky Sport News. Auch die Konferenzen von den Sonntagspartien in der 2. Bundesliga sind an den ersten beiden Spieltagen auf diesem Weg frei zugänglich.
Eine Fortsetzung der Aktion für die weiteren Spieltage bis zu den geplanten Saisonenden am 27. Juni (Bundesliga) und am 28. Juni (2. Bundesliga) ist nicht im Gespräch.
Die ARD zeigt wie üblich in der «Sportschau» Zusammenfassungen der Samstags-Partien und in ihren 3. Programmen von den Sonntags-Spielen. Das ZDF darf das 18.30 Uhr-Spiel am Samstag im «Aktuellen Sportstudio» als erstes im Free-TV als Zusammenschnitt präsentieren.
Was sagen die Fans zu Geisterspielen im TV?
In einer vor der Sky-Ankündigung gemachten Umfrage, sprachen sich 91 Prozent für eine Übertragung von Geisterspielen im Free-TV aus. Allerdings hatten 65 Prozent der Befragten die öffentlich-rechtlichen Sender bevorzugt. Dies ist nach den aktuellen Rechten aber nicht möglich. 21 Prozent hatten für die Sky-Lösung gestimmt.
Was passiert mit DAZN?
Noch steht nicht fest, ob DAZN live übertragen darf. Hintergrund ist ein Streit zwischen Rechteinhaber Eurosport und der DFL. Aber es gibt Hoffnung für den Streaming-Dienst. «Wir werden weiterhin Freitagsspiele anbieten.
Das sind wir auch den Fans und unserem Partner DAZN schuldig», meinte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert in der «Bild». DAZN und DFL wollten sich vorerst auf dpa-Anfrage zur Situation nicht äussern. Demnach ist es entgegen anderslautender Berichte noch ungewiss, ob das Montagsspiel am 18. Mai zwischen Werder Bremen und Bayer Leverkusen bei DAZN zu sehen ist.
Wie ist die Rechtesituation?
DAZN hat eine Sublizenz von Eurosport erworben. Der Spartensender hatte sich in der bisher letzten Ausschreibung die Rechte für insgesamt 40 Punktspiele live gesichert: Die 30 Bundesliga-Partien am Freitag, jeweils fünf am Sonntag und Montag.
Zudem noch vier Relegationsspiele zur Bundesliga und zur 2. Bundesliga. Nach zwei Spielzeiten mit mässigem Zuschauererfolg schloss Eurosport einen Kontrakt mit DAZN für diese und die kommende Saison ab. Für diese Spielzeit stehen DAZN noch zehn Partien und die Relegationsspiele zu.
Was ist das Problem?
Bisher hat Eurosport nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur die letzte TV-Rate der laufenden Saison nicht bezahlt. Auch der Anteil von DAZN an den Eurosport-Mutterkonzern Discovery steht noch aus.
Was sagt die Deutsche Fussball Liga?
Mit einem Rechteinhaber gebe es eine Situation «wo wir unterschiedliche Auffassungen haben», hatte DFL-Chef Seifert am 7. Mai gesagt, ohne Eurosport zu nennen.
In der «Bild» wurde er deutlicher: «Wir haben, was DAZN angeht, keine Probleme. Wir haben derzeit eine andere Auffassung über die Interpretation der Verträge als Eurosport/Discovery. Da sind wir in Gesprächen.»
Wie abhängig sind die Clubs der Bundesliga von den TV-Geldern?
Die Corona-Krise hat gezeigt, wie sehr die Vereine am TV-Tropf hängen. Der bis Juni 2021 laufende Vierjahresvertrag bringt der DFL und seinen Clubs 4,64 Milliarden Euro ein - wenn gespielt wird. Mit der Einigung auf eine Vorauszahlung auf die noch ausstehenden TV-Prämien durch Medienpartner wurden die Finanznöte einiger Vereine etwas gelindert. Im Gespräch war eine Summe von 300 Millionen Euro.
Wie wird das Geld ausgezahlt?
Laut Seifert sollen die Zahlungen schrittweise erfolgen. Die erste Tranche ist bereits geflossen, eine zweite wird nach dem nächsten Spieltag fliessen. «So wollen wir Schritt für Schritt die eingegangenen Mediengelder den Clubs zur Verfügung stellen», sagte er der «Bild».