BVB-Goalie Bürki sieht Image des Fussballs angekratzt: «keine Frage»
Roman Bürki hat Verständnis für die derzeit kritische Haltung vieler Fans zum Profi-Fussball. Am Wochenende setzt die Bundesliga den Spielbetrieb fort.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag trifft der BVB mit Roman Bürki im Revierderby auf Schalke.
- Goalie Roman Bürki äussert sich zur aktuellen Lage des Profi-Fussballs.
«Das Image des Fussballs ist angekratzt, keine Frage. Unsere Branche muss sich Skepsis gefallen lassen», sagte der Torhüter von Bundesligist Borussia Dortmund in einem Interview der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Obwohl sich viele Anhänger eine Fortsetzung der Meisterschaft wünschen, sei die «Akzeptanz bei der breiten Bevölkerung gefühlt markant gesunken. Daran ist sicherlich nicht nur das Virus schuld», meinte Bürki.
Der 29 Jahre alte Schweizer forderte die Fussball-Profis zu mehr Demut auf: «Es tut gut, sich die Realität vor Augen zu halten - wie es für jemanden ist, um 8 Uhr morgens auf der Baustelle zu stehen und sich Woche für Woche plagen zu müssen, um die Familie zu ernähren. Demgegenüber stehen teilweise Fussballer mit überschaubaren Präsenzzeiten, die mit dem Privatflugzeug herumjetten und den ganzen Prunk - in bedauernswerten Einzelfällen - auf Social-Media-Kanälen zur Schau stellen.»
Gleichwohl bat Bürki darum, «nicht alle Fussballer über einen Kamm zu scheren»: «Dass man im Zusammenhang mit den von mir geschilderten Beispielen zu einem kritischen Urteil kommen kann, verstehe ich. Wir sind privilegiert, wir geniessen einen speziellen Status. Die Fans hingegen dürfen nicht in die Stadien gehen. Teile von ihnen unterstützen den gewählten Weg nicht, andere schon. Es geht jetzt aber um das Überleben der Clubs, somit verstehe ich, dass dieser Weg gewählt werden musste.»
Bürki warb für Verständnis, dass die Bundesliga ihre Saison fortsetzen darf: «Letztlich wollen wir alle unseren Beruf wieder ausüben - so wie das andere Branchenvertreter auch tun wollen. Und wir sind sachlich betrachtet ja nun wirklich nicht die Ersten, die in Deutschland starten. Das haben auch die Politiker immer wieder betont.»