Das halten die DFB-Stars wirklich von Coach Julian Nagelsmann
Julian Nagelsmann erntet nach der Länderspielpause Kritik – offenbar auch von den DFB-Stars. Er fordere zu viel und lasse jeglichen Pragmatismus vermissen.
Das Wichtigste in Kürze
- Julian Nagelsmann steht nach Niederlagen gegen die Türkei und Österreich in der Kritik.
- Gut ein halbes Jahr vor der Heim-EM scheint die Stimmung innerhalb der DFB-Elf angespannt.
- Demnach fordere der 36-Jährige zu viel und lasse einen zu komplexen Fussball spielen.
Der EM-Sommer könnte für den deutschen Bundestrainer Julian Nagelsmann schwierig werden. Mit nur einem Sieg aus vier Spielen muss sich der Neo-Coach einiges an Kritik anhören. Nachdem Nagelsmann zunächst gut gestartet ist, sorgen die Niederlagen gegen die Türkei und Österreich für Ernüchterung.
Nach der 0:2-Pleite in Österreich sagte Nagelsmann den Medien: «In Hinblick auf den Sommer wird nichts leicht von der Hand gehen. Wir dürfen nicht in die Opferrolle verfallen. Wir wissen Dinge, wo wir ansetzen müssen».
Julian Nagelsmann lässt Pragmatismus vermissen
Aber tut er das wirklich? Laut «Bild»-Berichten gibt es in der Nationalmannschaft Bedenken an dem Nagelsmanns-Ansatz. Dabei soll in erster Linie mehr Pragmatismus gefordert worden sein. Demnach glauben einige Spieler, dass er seine Vorstellungen und Trainingsinhalte reduzieren und einfacheren Fussball spielen lassen müsse.
Dabei zweifle aber niemand in der Mannschaft die taktischen Fähigkeiten des Ex-Bayern-Trainers an. Die Stimmung gegenüber Julian Nagelsmann sei innerhalb der DFB-Elf weiterhin positiv. Es fehle aber eine klare Linie.
Ein Problem, das auch schon Ex-Bundestrainer Hansi Flick, nicht zu lösen wusste. Der Vorgänger von Nagelsmann tat sich schwer, eine Stamm-Mannschaft zu finden und stellte zu oft um.
Havertz-Entscheid wird kritisch beäugt
Dazu gehöre auch, dass einige Spieler im DFB-Trikot auf Positionen auflaufen, die sie aus dem Verein nicht kennen. So wurden kurzerhand Kai Havertz als linker und Leroy Sané als rechter Schienenspieler eingesetzt. Gerade bei Havertz, der sonst eher in zentralen Positionen spielt, sorgte das für Verwunderung.
Einige Spieler zeigten sich der «Bild» zufolge auch überfordert mit den vielen Videositzungen und Korrekturen von Nagelsmann. Da diese teilweise sogar während des Trainings angebracht wurden.
Bis zur nächsten Länderspielpause im März bleiben Nagelsmann vier Monate. Dort wird sich zeigen, ob der 36-Jährige aus den desolaten Auftritten, die richtigen Schlüsse ziehen kann.