DFB: Jetzt hadert Deutschland auch noch mit der U21-Nati
Von wegen Fussball-Grossmacht: Die deutsche U21 knüpft an der EM nahtlos an die zuletzt schwachen Leistungen der A-Nationalmannschaft an. Was macht der DFB?
Das Wichtigste in Kürze
- Fussball-Deutschland steckt derzeit in der Krise.
- Bei der DFB-Elf steht Bundestrainer Hansi Flick ein Jahr vor der Heim-WM in der Kritik.
- Der U21 droht an der EM das Aus in der Gruppenphase.
Was ist bloss mit dem deutschen Fussball los? Die DFB-Elf gewinnt nur gerade vier der letzten 16 Länderspiele, scheidet an der Katar-WM in der Gruppenphase aus. Zuletzt verliert das Team von Hansi Flick gegen Kolumbien 0:2, gewinnt zuvor gegen Polen (0:1) und die Ukraine (3:3) nicht.
Der Bundestrainer steht in der Kritik – und auch eine Stufe darunter sieht es nicht besser aus. Die deutsche U21 steht an der EM nach zwei Spielen vor dem Aus. Auf das magere 1:1 gegen Israel folgt am Sonntag eine 1:2-Pleite gegen Tschechien.
Vor dem letzten Gruppenspiel gegen England benötigen die Deutschen jetzt ein Wunder: Das Team von Trainer Di Salvo muss die «Three Lions» schlagen – und auf einen Israel-Sieg gegen Tschechien hoffen. Dabei ist die «kleine DFB-Elf» auch noch vom Torverhältnis abhängig.
DFB hofft auf Euphorie, Rudi Völler gefordert
Die «Bild» sorgt sich um den deutschen Fussball – und hat Mitleid mit dem DFB-Sportdirektor: «Armer Rudi Völler», schreibt das Blatt, weil der 63-Jährige extra für das Spiel gegen Tschechien nach Georgien gereist ist. «Bei der A-Elf liegt nach den letzten drei Spielen alles in Trümmern. Bei der U21 ist es ähnlich schlimm», so das Verdikt der «Bild».
Bitter: An der letzten U21-EM in Slowenien und Ungarn krönt sich Deutschland noch zum Europameister! Gelingt am Mittwoch nicht das Wunder, ist jetzt bereits in der Gruppenphase Endstation. Es wäre der nächste Tiefschlag für die Fussballnation, die sich ein Jahr vor der Heim-EM nach einer neuen «Sommermärchen-Euphorie» sehnt.
Statt um Euphorie muss sich der DFB nach dem ersten Gruppenspiel um einen Rassismus-Eklat kümmern. Youssoufa Moukoko (18) und Jessic Ngankam (22) werden nach den verschossenen Penaltys gegen Israel im Netz aufs Übelste beleidigt.
Auch die Frauen des DFB mit schwachem Auftritt
Ob das Frauen-Nationalteam in diesem Sommer die deutsche Fussball-Krise beenden kann? Die Equipe von Martina Voss-Tecklenburg wird im Juli als Mit-Favoritin an die WM reisen. Doch auch bei den DFB-Frauen harzt es derzeit noch.
Nach einem knappen 2:1-Sieg über Vietnam geht die Bundestrainerin hart mit ihren Spielerinnen ins Gericht: «Das ist nicht unser Anspruch, uns fehlen die Basics in vielen Bereichen. Es gibt noch viel zu arbeiten vor der WM, da müssen wir von den jetzigen 40 auf 100 Prozent kommen.»
Immerhin: Die besten Spielerinnen haben Voss-Tecklenburg gegen die Vietnamesinnen noch gefehlt. Der Test sollte auch eine Chance für diejenigen sein, die sonst selten zum Zug kommen. Diese Chancen liessen die meisten aber ungenutzt ...
