Euro 2020: Hetze und Rassismus in England nach verlorenem Final

Rassismus und Hetze nehmen nach dem verlorenen Final an der Euro 2020 in England Überhand. Politiker fordern Konsequenzen, auch das Königshaus meldet sich.

Euro 2020
Boris Johnson äussert sich zu den rassistischen Vorkommnissen nach dem Final der Euro 2020. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In England kommt es zu mehreren rassistischen Vorfällen nach der EM-Final-Niederlage.
  • Prinz William und Premierminister Boris Johnson fordern Konsequenzen.

Nach dem verlorenen Final an der Euro 2020 ist der Frust in England gross! Das Spiel im Wembley hätte die 55 Jahre andauernde Wartezeit auf einen grossen Titel beenden sollen. Doch im Penaltyschiessen ziehen die «Three Lions» gegen Italien den Kürzeren.

Was danach passiert, ist ein Skandal! Schon unmittelbar nach ihren verschossenen Penaltys werden die Spieler in den sozialen Medien angegriffen. Jadon Sancho, Marcus Rashford und Baukayo Saka werden wegen ihrer Hautfarbe übel angefeindet und rassistisch beleidigt.

Instagram und Facebook müssen eingreifen, löschen zahlreiche Kommentare und Konten. Und auch Prinz William wendet sich via Twitter an die Öffentlichkeit.

Prinz William Euro 2020
Prinz William fordert Konsequenzen nach den Vorfällen im Anschluss an den Final der Euro 2020. - twitter/@kensingtonroyal

Er spricht von abscheulichem Verhalten. «Es muss jetzt aufhören und alle Beteiligten sollen zur Rechenschaft gezogen werden!»

Boris Johnson: «Team soll als Helden verehrt werden»

Premierminister Boris Johnson twittert: «Dieses England-Team verdient es, als Helden verehrt und nicht rassistisch beschimpft zu werden! Die Verantwortlichen für diese entsetzlichen Beschimpfungen sollten sich schämen.»

Boris Johnson
Auch Premier Boris Johnson zeigt sich schockiert. - twittert/@borisjohnson

Doch die rassistischen Vorfälle nach dem Final der Euro 2020 sind zahlreich – und abstossend. Beispiel gefällig? Ein Wandgemälde von Marcus Rashford in Manchester wird beschmiert.

Euro 2020
Das Wandgemälde von Marcus Rashford muss überklebt werden. - twitter/@theaktuellenes

Der 23-jährige ManUtd-Stürmer hatte es erhalten, weil er sich stark für hungernde Kinder engagiert hatte. Mittlerweile wurden die Schmierereien überklebt.

Auch sonst häufen sich am nach dem Schlusspfiff im Wembley die Aufrufe zu Übergriffen auf Schwarze.

Wie der Journalist Stephan Anpalagan schreibt, sollen Bürgerrechtsorganisationen Schwarze Mitbürger aufgerufen haben, sicherheitshalber das Haus nicht zu verlassen. Unfassbar!

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