Euro 2020: Heftige Kritik an Halbfinal-Schiri nach Penalty-Entscheid
Nach dem umstrittenen Penalty-Entscheid an der Euro 2020 wird Schiri Makkelie hart kritisiert. ZDF-Experte Gräfe beobachtet einen Qualitätsverlust.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Penalty-Entscheid vom Halbfinal zwischen England und Dänemark wird stark kritisiert.
- Für Ex-Schiri Manuel Gräfe war er zu hart. Er sieht auch einen Qualitätsverlust.
- Weil es aber einen leichten Kontakt gab, habe der VAR nicht eingreifen können.
Es war die entscheidende Szene im Halbfinal der Euro 2020. Englands Raheem Sterling geht im dänischen Strafraum zu Boden – Penalty sagt der Schiedsrichter. Eine äusserst harte Entscheidung, die selbst in England kritisiert wird.
Er hätte nie gegeben werden dürfen, meint die dänische Zeitung «B.T.». Von einem «Schiedsrichter-Geschenk» schreibt die deutsche «Sportschau». Im ZDF hält sich der ehemalige Unparteiische Manuel Gräfe mit Kritik nicht zurück.
Danny Makkiele hätte zu wenig Erfahrung. Es war das erste grosse Turnier des Niederländers, der nun Lehrgeld bezahle. Er habe sich eventuell von den zahlreichen englischen Fans im Wembley beeinflussen lassen, so der Experte. «Er hätte cool bleiben müssen.»
Es habe zwar Kontakt gegeben, doch Sterling gehe bereits mit der Absicht in den Zweikampf einen Penalty zu bekommen. Der Entscheid sei für ihn viel zu hart gewesen und hätte nicht zur Linie des Schiedsrichters und des Turniers gepasst. Allgemein beobachte er einen «Qualitätsverlust» – auch auf höchstem Niveau, sagt Gräfe.
Der ehemalige Schiedsrichter erklärte auch, dass wegen des Kontakts der VAR nicht eingegriffen hatte. Dies sei die Vorgabe der Uefa, die auch an der Euro 2020 gelte.
Auf Twitter meldeten sich viele England-Fans zum Elfmeter. Die meisten stimmten in die Kritik für den Entscheid ein, bezeichneten ihn als falsch. Ein User schrieb, dass es «nie ein Penalty» war, doch England müsse irgendwann ja auch mal Glück haben. «Bisher wurde sie immer von den Schiedsrichtern bestohlen.»
Einer, der anderer Ansicht ist, ist Raheem Sterling: Der Gegner fahre das Bein aus. «Klarer Penalty.»