Ein Liga-Debüt mit 16 Jahren - was im deutschen Profifussball bisher nur in Ausnahmefällen möglich war, könnte den jüngsten Berichten zufolge bald zur Regel werden.
Debütierte schon mit 16 in Spaniens La Liga: Barcas Ansu Fati (r). Foto: Joan Monfort/AP/dpa
Debütierte schon mit 16 in Spaniens La Liga: Barcas Ansu Fati (r). Foto: Joan Monfort/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • In SPANIEN müssen Spieler für einen Profivertrag das 16.
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Dabei soll die bisherige Altersgrenze für Debütanten in der Bundesliga und 2. Liga von 18 auf 16 Jahre sinken. Aber wie halten es andere europäische Top-Ligen mit dem hochbegabten Nachwuchs? Eine Übersicht.

In SPANIEN müssen Spieler für einen Profivertrag das 16. Lebensjahr vollendet haben - brauchen allerdings die Einwilligung der Eltern. Die Clubs würden das Mindestalter schon seit Jahren gern auf 14 runterdrücken, aber der Verband und die Spielergewerkschaft sind dagegen.

Prominentes Beispiel für einen Teenager in La Liga ist das Wunderkind Ansu Fati. Die Katalanen hatten den in Guinea-Bissau geborenen Flügelstürmer im Sommer 2019 verpflichtet, sein Profi-Debüt im Camp Nou feierte er am 25. August im Alter von 16 Jahren und 298 Tagen. Da die Partie für 21 Uhr angesetzt war, brauchte er aber eine Erlaubnis seiner Eltern, um so spät noch spielen zu dürfen - so besagen es die Regeln in Spanien.

Im Alter von 16 Jahren und 304 Tagen wurde Fati wenig später zum jüngsten Torschützen der Katalanen in der spanischen Liga. Im Dezember brach er einen 22 Jahre alten Champions-League-Rekord und wurde mit 17 Jahren und 40 Tagen zum jüngsten Torschützen in der Königsklasse.

Auch Superstar und Weltfussballer Lionel Messi kam bereits als Teenager zu Barça: Am 16. Oktober 2004 gab er mit 17 Jahren und knapp vier Monaten sein Profidebüt im Stadtderby gegen Espanyol.

Den Regeln des Fussballverbands FA in ENGLAND zufolge liegt das Mindestalter für einen Vertrag mit einem Fussballclub bei 15 Jahren, vorausgesetzt der betreffende Jugendliche unterliegt nicht mehr der Vollzeitschulpflicht. Unter 17-Jährige können aber nicht als reguläre Spieler, sondern nur als Auszubildende verpflichtet werden. Als jüngster Spieler in der Premier League gilt derzeit der 16 Jahre alte Harvey Elliott, der seit vergangenem Sommer für den FC Liverpool spielt. Sein Debüt gab er im Mai 2019 für den FC Fulham, seitdem hält er den Rekord als jüngster Spieler in der Geschichte der Premier League mit 16 Jahren und 30 Tagen. Im League Cup trat er für die «Cottagers» auch als 15-Jähriger schon an.

Auch Karamoko Dembele, der für den schottischen Erstligisten Celtic Glasgow auf dem Rasen steht, ist erst 16 Jahre alt. Britische Clubs werden nach dem Ende der Übergangsphase für den Brexit wohl auf Transfers von minderjährigen Spielern aus der EU verzichten müssen. Der Weltfussballverband FIFA schreibt für internationale Transfers ein Mindestalter von 18 Jahren vor. Eine Ausnahmeregelung gilt für Wechsel innerhalb der EU und des Europäischen Wirtschaftsraums.

In ITALIEN gibt es Regeln zu Altersgrenzen - und reichlich Ausnahmen. Der italienische Fussball-Dachverband FIGC hat festgehalten, dass sich Talente durchaus mit 14 schon als «junge Serienspieler» bei den Vereinen anmelden können. Doch die Hauptgrenze ist 16 Jahre. Das ist der Zeitpunkt, zu dem sie einen Vertag als professionelle Jungspieler, «giovanni di serie», bekommen dürfen. Wobei als Alter das genommen wird, das der oder die Sportlerin im Laufe des Jahres vollendet. Vollprofi wird man danach erst später. Fussball-Experten urteilen jedoch, dass formale Altersgrenzen eigentlich eher dazu da sind, um Ausnahmegründe zu finden.

Ein Beispiel für junge Spieler ist Torhüter Gianluigi Donnarumma vom AC Mailand. Als Wunderkind mit 14 Jahren verpflichtet, debütierte er mit gerade einmal 16 Jahren für die Rossoneri in der höchsten Spielklasse. Manchester United soll im Jahr 2016 40 Millionen Euro für den 16-Jährigen geboten haben.

Pietro Pellegri, heute 18 und in Monaco unter Vertrag, begann seine Karriere beim CFC Genua. Im Dezember 2016, mit 15 Jahren, debütierte er dort für die Profis.

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