Jürgen Klopp kritisiert den Fussball-Kalender: «Völliger Wahnsinn!»
Jürgen Klopp (57) hat sich nach seinem Rücktritt als Liverpool-Trainer kritisch über den Fussball-Kalender geäussert. Er hofft auf weniger Termine.
Das Wichtigste in Kürze
- Nächstes Jahr findet erstmals eine Club-WM mit 32 Teams statt.
- Für Jürgen Klopp ist der überladene Fussball-Kalender ein Problem.
- «Spieler werden komplett überbelastet», so der ehemalige Liverpool-Coach.
Trainer-Legende Jürgen Klopp hat den internationalen Fussballkalender als «völligen Wahnsinn» bezeichnet. Er fordert eine Abkehr von immer mehr Spielterminen.
«Wie kann sich der Fussball am besten weiterentwickeln? Die besten Spieler müssen genug Zeit haben zu regenerieren.» Das sagte Jürgen Klopp bei einem Gastauftritt beim Internationalen Trainerkongress in Würzburg.
«Fifa und Uefa arbeiten auch nicht zusammen. Jeder sucht für sich, den besten Schnitt zu machen. Das ist ein riesengrosses Problem.» Dabei gehe es «immer ums Geld», wie der Deutsche erklärt.
Als Beispiel nannte der frühere Liverpool-Trainer die anstehende Spielzeit in der Premier League. «In England gibt es noch gar keine Lösung für den Fall, dass ein Club alle Endspiele erreicht. Sollte eine Mannschaft alle Cup-Finals erreichen, wissen sie noch nicht, wie sie das regeln sollen. Sie hoffen, dass keiner so weit kommt», so Klopp.
«Das muss man sich mal vorstellen: Spieler werden komplett überbelastet», so Jürgen Klopp.
Tedesco hat «Schlechtes Gewissen» bei Nominierungen
Im Sommer 2025 wird erstmals die Club-WM im XXL-Format mit 32 Teams ausgetragen. Auch in der Champions League, der Europa League und der Conference League gibt es künftig zusätzliche Spieltermine.
Belgiens Nationaltrainer Domenico Tedesco hält das für kontraproduktiv. «Das Rad ist überdreht. Ich habe manchmal ein schlechtes Gewissen, Spieler zur Nationalmannschaft einzuladen. 70 Spiele sind schon etwas viel», sagte Tedesco.
Im deutschen Fussball ändert sich in der kommenden Saison nichts. Für Alexander Zorniger, Trainer von Greuther Fürth, ist das Limit aber längst erreicht.
Dass sich zeitnah etwas bessert, glaubt Zorniger trotzdem nicht. «Ich sehe keine Möglichkeit, das Rad zurückzudrehen», sagte Zorniger vor dem Saisonstart in der 2. Bundesliga.
Die Spielergewerkschaft Fifpro und die Ligavereinigung European Leagues haben bereits Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht. «Rechtliche Schritte sind der einzige verbleibende Weg, um das Wohl der Spieler zu schützen», hiess es in einer Mitteilung.