Star-Trainer Jürgen Klopp äussert Kritik an der Fifa und an WM-Gastgeber Katar. Dennoch wird er das Turnier nicht boykottieren und nimmt die Spieler in Schutz.
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Der Deutsche Trainer Jürgen Klopp wird sich einige Spiele der WM in Katar anschauen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Jürgen Klopp wird die Fussball-WM in Katar nicht boykottieren.
  • Dennoch spart der Deutsche in einem Podcast nicht mit Kritik an Katar und an der Fifa.
  • Zugleich ergreift er Partei für die Spieler und nimmt sie in Schutz.
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Für Jürgen Klopp stinkt das System Fifa. Dennoch wird er die umstrittene WM in Katar nicht boykottieren. Trotz aller Kritik wird sich der deutsche Erfolgstrainer Spiele anschauen. Auch, weil einige seiner Spieler des FC Liverpool im Einsatz sind.

«Ich werde meinen Tagesablauf nicht nach Fussball richten und auch ein paar Tage Urlaub machen. Wenn ich Zeit habe, gucke ich Spiele und wenn nicht, dann nicht.» Das sagte der 55-Jährige im Podcast «Ball You Need Is Love» am Donnerstag.

Er werfe Katar gar nicht vor, dass es die WM austragen wolle. Aber schon bei der WM-Vergabe seien Dinge wie die schwierige Menschenrechtssituation und der ungünstige Zeitpunkt klar gewesen. «So viele Verletzte vor einer WM gab es wohl noch nie.»

Jürgen Klopp: «Es ist eine Katastrophe.»

«Es ist eine Katastrophe. Dass es nicht geht unter unserer normalen Sichtweise, war vollkommen klar, und trotzdem ist es passiert.» Er verstehe nicht, dass jetzt «mit dem Ding» Schlagzeilen kreiert werden und nicht das eigentliche Problem angegangen wird. «Und da stinkt das System.»

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FIFA-Präsident Gianni Infantino (52). - Keystone

Seitdem hat sich die Fifa fast gar nicht verändert. Nur der Kopf hat sich verändert. Infantino sagt, das wird die beste WM aller Zeiten. Na herzlichen Glückwunsch», sagte Klopp sarkastisch mit Blick auf Aussagen des Weltverbandspräsidenten Gianni Infantino.

Star-Trainer nimmt Spieler in Schutz

Zugleich nahm der Trainer die Spieler in Schutz, die vor dem am Sonntag beginnenden Turnier (bis 18. Dezember) immer wieder Stellung beziehen sollen zur umstrittenen Menschenrechtslage in dem Emirat. «Mich stört, dass die Spieler in eine Situation gebracht werden, in der sie ständig so politisch total korrekt sein müssen. Es gibt genügend Menschen auf dem Planeten, die darüber reden können, und das sollen sie auch machen», meinte Klopp.

Vor zwölf Jahren, als «der Schlamassel» passiert sei, seien die Spieler noch Kinder gewesen. «Die wussten nicht, dass sie mit der WM mal was zu tun haben. Jetzt sollen sie sagen, ja, ich stehe für das ein, ich stehe für das ein. Die sollen Fussball spielen, den besten, den sie können.

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