Juventus Sportchef: Kommt bald die grosse Transfermarkt-Revolution?

Andrea Schüpbach
Andrea Schüpbach

Italien,

Die Zeiten von Mega-Ablösesummen sind laut Fabio Paratici, Sportchef von Juventus, vorbei. In Zukunft könnten im Fussball vermehrt Tauschdeals getätigt werden.

Transfers
Mega-Transfers wie die von Neymar und Mbappé dürfte es vorerst nicht mehr geben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Coronavirus macht dem Weltfussball zu schaffen.
  • Die Verluste sind gross, Mega-Transfers wird es wohl vorerst nicht mehr geben.
  • Juve-Sportchef Paratici glaubt, das in Zukunft mehr getauscht, statt gekauft werden wird.

Wird im Fussball-Geschäft in Zukunft getauscht statt gekauft? Laut Juve-Sportchef Fabio Paratici könnte es zu einer grundlegenden Reform des Transfermarkts kommen.

juventus
Fabio Paratici ist Sportchef von Juventus Turin. - Keystone

Aktuellen Medienberichten zufolge prüft die Fifa derzeit, ob die bevorstehende Sommer-Transferperiode verschoben werden soll. Aber egal wann das Transferfenster öffnet: Der Weltfussball und damit auch der Transfermarkt stecken in der Corona-Krise.

Die Zeiten von Mega-Deals mit Ablösesummen über 100 Millionen Franken scheinen vorerst vorbei.

Neues System: Tauschen statt transferieren

Zu diesem Thema meldete sich nun Juve-Sportdirektor Fabio Paratici zu Wort. Der 47-Jährige deutete an, dass Spieler in Zukunft wie in der besten Basketball-Liga der Welt, der NBA, getauscht werden könnten.

Juventus Turin
Der Sportchef von Juventus Turin erwartet grundlegende Veränderungen im Fussball. - Twitter

Gegenüber «Tuttosport» äusserte sich Paratici wie folgt: «Es wird viele Gespräche geben. Es ist eine Situation, die den Fussball näher an die NBA heranbringen wird.»

Würden Sie es begrüssen, wenn das Transfer-System der NBA im Fussball übernommen wird?

Im Unterschied zum Fussball, zahlen Vereine der NBA bei einem Spielerwechsel, in der Regel, keine Ablöse. Die Spieler wechseln einerseits, nach dem Auslaufen ihres Vertrags, ablösefrei. Andererseits erfolgen Transfers, die im Rahmen eines laufenden Vertrags anstehen, mittels Tauschgeschäft. Einem sogenannten Trade.

Juve-Sportchef: «Alternativlösung für horrende Ablösesummen»

Interessant bei diesen Deals: Spieler müssen keinen neuen Vertrag mit den aufnehmenden Clubs aushandeln. Dieser übernimmt 1:1 das Arbeitspapier, welches der Spieler besitzt.

Im Rahmen der Trades fallen somit auch die Gehaltsverhandlungen weg. Fabio Paratici sieht diesen Weg als Alternativlösung für die horrenden Ablösesummen, welche in den letzten Jahren rasant angestiegen sind.

Im Fussball sind Tauschgeschäfte bislang unüblich. Diese kommen nur dann zum Einsatz, wenn zwei Klubs finanziell nicht in der Lage sind, die Ablösesummen zu bezahlen.

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