Juventus Turin bleibt tief in den roten Zahlen
Die Finanz-Krise beim italienischen Rekordmeister Juventus verschärft sich: Die «Alte Dame» muss auch in ihrem jüngsten Geschäftsbericht Verluste ausweisen.
Das Wichtigste in Kürze
- Juventus Turin verzeichnet erneut einen Millionenverlust.
- Im zweiten Halbjahr 2022/23 schreibt Juve ein Minus von 78 Millionen Franken.
- Die Turiner waren wegen Finanz-Verstössen aus dem Europacup geflogen.
Der italienische Fussballrekordmeister Juventus Turin steckt weiterhin tief in den roten Zahlen. Laut Exor, der Holdinggesellschaft der Agnelli-Familie, betrug der Verlust im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/23 satte 78 Millionen Franken. Die Turiner haben sich immer noch nicht vom Bilanzfälschungs-Skandal erholt.
Der gesamte Jahresverlust in der Bilanz der Bianconeri beläuft sich auf über 110 Millionen Franken. Es ist der nächste herbe Rückschlag für den finanziell in Schieflage geratenen italienischen Ex-Serienmeister. Nach einem Punktabzug landete die «Alte Dame» letzte Saison nur auf dem siebten Platz.
Wegen Verstössen gegen Finanzregularien wurden die Turiner von der UEFA zudem aus dem Europacup ausgeschlossen. Im vorherigen Geschäftsjahr verbuchte der Club einen Verlust von rund 230 Millionen Franken.
Ex-Juventus-Präsident Andrea Agnelli erhielt im Juli eine Sperre und eine Geldstrafe aufgebrummt. Der Vorwurf: Unter seiner Führung sollen während der Pandemie die Bücher verfälscht worden sein. Auch Vizepräsident Pavel Nedved trat im Zuge der Bilanzfälschungs-Affäre von seinem Amt zurück.
Juventus droht Klage von Ex-Captain Bonucci
Zudem droht den Turinern auch noch an einer anderen Front juristischer Ärger: Der geschasste Ex-Captain Leonardo Bonucci strebt nach seinem Rauswurf eine Klage auf Schadenersatz an. Der Union-Berlin-Neuzugang wirft seinem Ex-Verein vor, seiner Profi-Karriere und seinem Image geschadet zu haben.
Bonucci und seine Anwälte werfen Juventus vor, ihm ausreichende Trainings- und Vorbereitungsbedingungen verwehrt zu haben. So habe er Trainingseinheiten zu anderen Zeiten als seine Teamkollegen durchführen müssen. Auch den Fitnessraum und das Schwimmbad habe er nicht betreten dürfen.