Premier League: Einlauf-Kids müssen für ihren Traum bezahlen
Viele Kinder wünschen sich, einmal im Leben mit ihrem Fussball-Idol aufs Feld zu laufen. In der Premier League müssen Eltern dafür gewaltige Summen bezahlen.
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Kinder träumen davon, ihre Fussball-Idole auf den Platz begleiten zu dürfen.
- In England kann dies jedoch einen stolzen Preis haben.
- Bis zu 900 Franken verlangen Premier-League-Vereine für das Händchenhalten mit den Stars.
Was sich anhört wie ein schlechter Witz, ist in England Realität. So soll Premier-League-Vertreter West Ham angeblich knapp 900 Franken verlangen, damit ein Kind mit den Profis das Spielfeld betreten darf. West Ham bestreiten in dieser Saison 20 Heimspiele. Daraus ergeben über die gesamte Spielzeit Einnahmen von knapp 400'000 Franken – durch die Einlauf-Kids!
Tottenham teilt seine Spiele in drei verschiedene Kategorien ein. Bei einem Spiel der höchsten Kategorie verlangt der Verein umgerechnet 600 Franken. Damit ein Kind mit Stars wie Harry Kane oder Dele Alli einlaufen darf.
So jealous of @JoshMcWho being @HKane ‘s mascot 😫 pic.twitter.com/bxYUJGH0fg
— Joe Shepherd (@JoeShep4) January 8, 2019
Auch bei Norwich City müssen Eltern über 600 Franken bezahlen. Dabei variieren die Preise je nach Spieler. Wer den Kapitän aufs Feld begleiten will, muss besonders tief in die Tasche greifen.
Klubs aus der Premier League erhalten jedes Jahr bis zu 170 Millionen Euro an TV-Prämien. Dass einige Vereine auch noch Geld fürs Einlaufen mit ihren Stars verlangen, stösst in England nun auf Kritik. «Das richtet sich gegen den Geist des Fussballs, der seine Wurzeln in der Arbeiterklasse hat». Dies sagt Julian Knight, Vorsitzender des Sport-Ausschusses des britischen Parlaments.
Allerdings: Bei Top-Klubs in der Premier League wie Liverpool, Arsenal oder Manchester United werden die beliebten Plätze der Einlaufkinder hauptsächlich verlost.
Schweizer Vereine gehen in dieser Hinsicht anders vor. Beim FC Thun können sich Vereine aus der Region anmelden. Bei YB werden lokale Vereine als Einlaufkinder eingeladen. Beim FC Luzern sowie dem FC Basel werden die begehrten Plätze grösstenteils verlost.