Schweizer Nati: Gruppengegner Deutschland verfällt in EM-Euphorie
Deutschland schockt Frankreich mit einem Blitz-Tor nach sieben Sekunden und gewinnt 2:0. Der letzte Gruppengegner der Schweizer Nati spielt sich in EM-Form.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz spielt beim ersten Spiel im EM-Jahr 0:0 gegen Dänemark.
- Gruppengegner Deutschland trifft nach sieben Sekunden und schlägt Frankreich 2:0.
- Das sorgt im Land des Gastgebers knapp drei Monate vor EM-Start für euphorische Stimmung.
Die Schweizer Nati ist mit einem 0:0 gegen Dänemark ins EM-Jahr. Damit bleiben die Schweizer zwar zum fünften Mal in Folge ohne Sieg, Captain Granit Xhaka lobt aber: «Wir haben ein anderes Gesicht gezeigt.»
Einem EM-Gruppengegner der Nati gelingt am Samstagabend eine noch stärkere Reaktion: Deutschland gewinnt in Frankreich überlegen mit 2:0. Schon nach sieben Sekunden bringt Leverkusen-Youngster Florian Wirtz die DFB-Elf in Führung. Rückkehrer Toni Kroos schlägt nach dem Anspiel einen langen Ball und verbucht so den Blitz-Assist.
Der Mittelfeldspieler von Real Madrid verrät danach beim «ZDF»: «Das war schon geplant. Die Standardtrainer hatten jetzt vier Monate Zeit, sich etwas auszudenken.» In der zweiten Halbzeit legt Kai Havertz auf Vorlage von Jamal Musiala nach – Frankreich findet darauf keine Antwort.
Viele deutsche Fans äussern sich nach dem Spiel gegen den WM-Finalisten euphorisch über Social Media. Dem Nationalteam werden wieder Qualitäten zugesprochen und die Vorfreude auf die Europameisterschaft im eigenen Land scheint zu steigen. Der DFB-Elf scheint ein Stimmungs-Umschwung zu gelingen.
Deutschland hat Horror-Jahre hinter sich
Noch am Ende des letzten Jahres sah das deutsche Stimmungsbild nach Testspiel-Pleiten gegen die Türkei und Österreich ganz anders aus. Auch aufgrund der enttäuschenden Vorjahre war die Stimmung im Keller.
Nach dem Ausscheiden in der WM-Gruppenphase 2018 und dem EM-Achtelfinal-Out 2020 hatte Weltmeistertrainer Jogi Löw den Kopf gekostet. Mit Bayerns-Triple-Sieger Hanis Flick setzte es 2022 das nächste WM-Gruppen-Out ab.
Debütanten und Rückkehrer sorgen für Euphorie
Auch Nachfolger Julian Nagelsmann musste Ende 2023 bittere Testspiel-Niederlagen verkraften. In der aktuellen Länderspielpause reagierte der junge Trainer mit einem Kader-Umbruch und nominierte gleich sechs Neulinge. Während grosse Namen wie Leon Goretzka und Mats Hummels aussen vor blieben, wurden formstarke Akteure wie Deniz Undav und Maxi Mittelstädt erstmals berufen.
Beide debütierten gegen Frankreich, Linksverteidiger Mittelstädt spielte sogar 90 Minuten durch. Dazu kam die Rückkehr von Toni Kroos, den Nagelsmann drei Jahre nach dessen Nationalmannschafts-Rücktritt zum Comeback beim DFB überzeugte. Allesamt Entscheidungen, die von vielen Fans sehr positiv aufgenommen wurden.
Um die Stimmung hochzuhalten, braucht Deutschland aber weiter Ergebnisse. Am Dienstag steht gegen die Niederlande ein weiteres Testspiel gegen eine Top-Nation an. Der EM-Start erfolgt am 14. Juni mit dem Eröffnungsspiel gegen Schottland.
Neun Tage später wird die Schweizer Nati auf den grossen Nachbarn treffen. Ob beim Gastgeber der Europameisterschaft dann immer noch Euphorie herrscht?